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Breite Front für Familien: Jahresempfang des „Kölner Bündnisses für Familien“ im Haus der Evangelischen Kirche

Rund 80 Vertreterinnen und Vertreter aus mehr als 30 verschiedenen Institutionen des öffentlichen Lebens begrüßte Stadtsuperintendent Rolf Domning im Haus der Evangelischen Kirche. Sie alle kamen zum Jahresempfang des „Kölner Bündnisses für Familien“, das im März 2004 ins Leben gerufen wurde, um das Ziel „Köln – eine familienfreundliche und soziale Stadt“ verwirklichen zu helfen. Seitdem dient der Jahresempfang zum Austausch auf verschiedenen Ebenen – immer mit dem Fokus auf dem Thema Familien.

Familienfreundlichkeit ist Standortfaktor
„Wir müssen den Menschen Mut machen, eine Familie zu gründen“, erklärte Domning in seiner Begrüßung. Für die Kirche seien Familien von jeher ein zentrales Thema. „Wir taufen Kinder und konfirmieren sie, wir verheiraten Menschen, die zusammen leben wollen.“ Dazu gehöre es aber auch, lebenswerte Bedingungen für Erwachsene und für Kinder zu schaffen. Oberbürgermeister Jürgen Roters als neuer Vorsitzender des Kuratoriums des Bündnisses nahm zum ersten Mal an dem Treffen teil. Er war erfreut von dem großen Engagement, das er gespürt habe und betonte, dass Familienfreundlichkeit auch ein wichtiger Faktor für den Wirtschaftsfaktor Köln sei. „Familienorientierte Arbeit und Politik ist eine Querschnittsarbeit, die sich durch alle Bereiche des öffentlichen Lebens zieht“. Abschließend erklärte er, dass er alles daran setzen werde, bei den anstehenden „schwierigen Haushaltsdiskussionen“ die familienfreundliche Politik der Stadt nicht beschädigt werde.

Neues Mitglied im Kuratorium
Neben Roters als Vorsitzendem und Domning sowie weiteren Vertreterinnen und Vertretern der beteiligten Institutionen gehört nun auch Professor Dr. Angelika Nußberger dem Kuratorium des „Kölner Bündnisses für Familien“ an. Sie wurde beim Jahresempfang als elftes Mitglied des Gremiums vorgestellt. Die Prorektorin für Akademische Karriere, Diversität und Internationales an der Universität zu Köln erklärte in ihrer Rede, dass heutzutage eine Universität eine gewisse Infrastruktur bieten müsse, um gute Leute an die Hochschulen zu holen. „Da sind Familienfreundlichkeit und unterstützende Angebote für Familien wichtige Punkte.“ Das habe auch dazu geführt, dass die Universität den Bau einer Kindertagesstätte für den Nachwuchs der Mitarbeiten geplant habe. „Der Neubau ist jetzt in die Wege geleitet worden“, sagte Nußberger.

Vernetzung auf höchster Ebene
Effekte wie dieser sind es, die das „Kölner Bündnis für Familien“ bezweckt. „Wir sind keine operative Einrichtung. Wir betreiben keine Kindertagesstätten und stellen keine Lehrerinnen oder Lehrer ein. Aber wir bringen unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen auf höchster Ebene zusammen, um über das Thema Familie zu sprechen“, erläuterte Peter Hoffstadt, Familienbeauftragter der Stadt Köln. Dabei sei die Formel ganz einfach: „Was hast Du zum Thema Familien zu bieten und was brauchst Du?“ Durch die Vernetzung können Fortschritte auf dem Weg zur familienfreundlichen Stadt erreicht werden. Als Beispiel führte er die Oberfinanzdirektion Köln, ebenfalls Mitglied im Bündnis, an, deren Führungsspitze einen Kurs für Tagesmütter zu steuerlichen Fragen anregte und durchführte: mit durchschlagendem Erfolg. „Jede der beteiligten Institutionen betrachtet Familien aus einem anderen Blickwinkel. Wichtig für das Bündnis ist, das Thema Familien in den Blickpunkt zu rücken, ein Bewusstsein dafür zu schaffen und Öffentlichkeit herzustellen“, erklärte Wolfgang Wirtz, Leiter der Evangelischen Familienbildungsstätte, der für den Evangelischen Kirchenverband Köln und Region in dem Bündnis aktiv ist.

„ForumFamilie“ als zentrale Plattform
Innerhalb des „Kölner Bündnisses für Familien“ gibt es verschiedene Arbeitskreise wie Wirtschaft, Behörden oder Hochschulen, die sich mit speziellen Fragestellungen zum Thema Familien beschäftigen. Als zentrale Plattform des Bündnisses dient das „ForumFamilie“, bei dem einmal im Jahr, möglichst am Internationalen Tag der Familie am 15. Mai, die Situation der Familien in Köln in den Mittelpunkt des politischen und öffentlichen Interesses gerückt wird. Dabei werden wichtige Fragestellungen mit den Familien selbst, mit Politikerinnen und Politikern sowie mit Fachleuten aus Verwaltung und Wissenschaft diskutiert.

Text: Jörg Fleischer
Foto(s): Fleischer