„Immer mal was Neues!“, dachten sich die über 100 jugendlichen Helfer und Helferinnen wahrscheinlich, als sie erfuhren, dass der Marathon-Verpflegungsstand in diesem Jahr nicht, wie zuerst angekündigt, an der Riehler Str. sein wird, sondern in Niehl. Und eigentlich war es auch gar kein Verpflegungsstand, sondern die Betreuung der Staffelwechsel.
Jedes Jahr mehr Ehrenamtliche
Zum 4. Mal gab es die Aktion der Evangelischen Jugend in Köln und Umgebung beim Köln-Marathon und in jedem Jahr werden es mehr Ehrenamtliche, die mithelfen wollen. Schließlich macht es Spaß, die Läuferinnen und Läufer mit Trillerpfeifen, Tröten und Rasseln anzufeuern und an der Strecke richtig Rabatz zu machen. Gedankt wird es mit Lachen und freundlichen Gesten von der Strecke.
Eine neue Aufgabe
Die besondere Herausforderung bestand in diesem Jahr darin, die Staffelläufer (erkennbar an orangeunterlegter Startnummer) aus den Massen herauszufiltern und in die richtige Wechselbox auf dem REWE-Parkplatz auf der Friedrich-Karl-Str. zu lotsen. Dort warteten bereits die Staffelpartner oder -partnerinnen, die schnell den Chip übernahmen und weiter liefen. Hier hieß es vor allem, Zuschauer und Zuschauerinnen „aus dem Weg zu räumen“, die gerne mal den Laufenden in die Strecke liefen und sowohl die Staffelübergabe als auch das Laufen behinderten.
Strom aus der Moschee
„Bei 100 Jugendlichen muss man ja gucken, dass auch alle beschäftigt sind“, so Nina Paganotto vom Jugendreferat Köln-Mitte, die zusammen mit Susanne Hermanns vom Jugendreferat Köln-Nord die Aktion organisiert hat. „Aber letztendlich hatten alle was zu tun: Einige betreuten die Wechselboxen, einige reichten den Läufern Müsliriegel, Obst und Wasser, und viele standen an der Straße zum Anfeuern und Staffelläufer reinwinken.“ „Die Organisation lief von Veranstalterseite dieses Jahr etwas chaotisch“, berichtet Hermanns. „Strom war z. B. gelegt, aber nicht eingeschaltet. Da haben ein paar unserer Mädels einfach die Sache in die Hand genommen und von der Moschee auf der anderen Straßenseite Kabel bis zu unserem Parkplatz gezogen. So war es dann möglich, Musik zu machen und die Kaffeemaschine anzuwerfen.“
Eine kuze Ansage genügte
Man merkt, dass viele Helferinnen und Helfer schon von Anfang an dabei sind. Völlig routiniert lief der Aufbau am Morgen und genauso schnell waren am Abend wieder alle Schilder und Materialien im LKW verstaut. Jede und jeder wusste, was zu tun ist. Eine kurze Ansage an die gesamte Gruppe mit Arbeitsaufteilung zu Beginn genügte und alle legten los. Als Dankeschön gab es für alle Beteiligten Helferbekleidung einer bekannten Sportfirma – so waren die Jugendlichen auch optisch durch knalliges Türkis gut erkennbar.
Spende für Mädchenbildung in Afrika
Wie jedes Jahr wollen die Teilnehmenden am Marathon-Projekt die Aufwandsentschädigung in Höhe von 700-800 €, die der Veranstalter im Anschluss zahlt, für einen guten Zweck spenden. Das Geld geht an die Stiftung Sorores Mundi, die sich für Mädchenbildung in Afrika einsetzt. Zufällig ist am Marathon-Wochenende Rebecca Lolosoli aus Kenia (genannt „Mama Mutig“) zu Gast in Köln bei den Organisatorinnen der Stiftung. In der Gemeinde Mauenheim-Weidenpesch hielt sie am Samstag vor dem Marathon einen Vortrag über ein Frauendorf, das sie in Kenia gegründet hat. Für die Kinder soll es in dem Dorf jetzt eine Schule geben und sie reist durch Deutschland und sammelt Geld, um eine Lehrerin bezahlen zu können. 8000 € werden gebraucht für ein Jahresgehalt. Mit der Marathon-Spende ist zumindest schon mal ein Beitrag geleistet.
Foto(s): Susanne Hermanns