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Sieben engagierte Chorleiterinnen und -leiter. Vordere Reihe (v. l.): Christine Albert, Christine von Foerster und Viola Metz. Hintere Reihe (v. l.): Sabine Brüggemann, Thomas Pehlken, Annerose Rademann und Iossif Nedzvetski

Bis 2023 präsentiert jede Gemeinde im Kirchenkreis Köln-Nord einen Kinderchortag – jetzt machte er Station in der Immanuelkirche Longerich

Anhaltender Beifall für rund 60 junge Sängerinnen und Sänger. Kinder aus neun Chören der Gemeinden im Evangelischen Kirchenkreis Köln-Nord trafen sich zum Kinderchortag in der Immanuelkirche in Köln-Longerich. Nach über einer Stunde gemeinsamen Probens und anschließender Spiel- und Erholungspause trugen die Vier- bis Zwölfjährigen den etwa 90 Gästen ihre eingeübten Musikstücke vor. Und das Publikum, darunter Eltern und Verwandte der jungen Interpreten, spendete immer wieder Beifall.

Am Nachmittag hatte der federführend von Thomas Pehlken (Bergheim), Kreiskantor des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Nord, organisierte Chortag mit einem „Aufwärmen“ begonnen. Durchgeführt hatte er den Tag gemeinsam mit den Chorleitenden Christine Albert (Ehrenfeld), Sabine Brüggemann (Königsdorf-Brauweiler), Christine von Foerster (Weiden), Viola Metz (Pulheim und Vogelsang), Iossif Nedzvetski (Chorweiler) und Annerose Rademann (Bilderstöckchen und Longerich). Dabei animierte Christine Albert den Nachwuchs auf spielerisch-leichte Art zu Körperübungen und zu Atem- und.

Arme ausbreiten ­und den Sturm verstummen lassen
Gleich im ersten Musikstück „Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht“ ging es darum, Endungen „auf den Punkt zu bringen“. Im Lied „Ein Engel steht bei mir, am Tag und in der Nacht“ ermutigten die Chorleiterinnen, die Stimme durch Mimik und Gestik ­– „Arme ausbreiten“, „Geste des Schlafens“ – zu unterstützen. „Auf dem See Genezareth, da lernen wir, da lernen wir Vertrauen“, so ein weiteres Lied. Innerhalb der Probe wurde spontan die Idee umgesetzt, das von Jesus befohlene Verstummen des Sturms mit einem kurzen Bruch im Vortrag und durch ein gedämpftes Fortfahren im Gesang akustisch deutlich zu machen.

Vor dem abschließenden Auftritt begrüßte für die gastgebende Evangelische Immanuel-Gemeinde Köln-Longerich deren Finanzkirchmeister und Mitglied des Kreissynodalvorstandes Wolfgang Trautwein die singenden Mädchen und Jungen und die Gäste. Auch Monika Crohn, Pfarrerin in der Evangelischen Gemeinde Weiden/Lövenich, wohnte der Aufführung bei und lauschte interessiert den wechselnden Gesängen. Die Synodalassessorin des Kirchenkreises Köln-Nord vertrat Superintendent Markus Zimmermann.

„Und auch Sie sind am Schluss gefragt, mitzumachen“
„Die Kinder haben Anfang des Jahres die Noten erhalten und die Stücke in ihren Chören vorbereitet“, erläuterte Pehlken das Konzept. Er kündigte das Konzert des insgesamt 8. Kinderchortages im Kirchenkreis als eine komplexe Abfolge von Dirigierenden, Klavier- und Geigespielenden sowie Chören in großer bis hin zur kleinen Besetzung an. „Und auch Sie sind am Schluss gefragt, mitzumachen“, machte es Pehlken spannend. Tatsächlich verließen die jungen Singenden zum Schlusslied den Altarraum, stellten sich in drei Gruppen zu den Besuchenden – und gemeinsam ließ man den dreistimmigen Kanon „Halleluja – Amen“ ertönen.

Früh erklang das von Iossif Nedzvetski komponierte Lied „Es ist Sommer“. Mit dem beschwingten fröhlichen Musikstück transportierten die jungen Sängerinnen und Sänger ein entsprechendes Lebensgefühl, das die drückende Schwüle des Nachmittags vergessen ließ. Gleichzeitig vermittelten sie ihren Dank an Gott: „Es ist Sommer – Gott sei Dank (…) und ich denke nur, dass das Leben halb so schön wär´ ohne Dich.“

Über die Kinderchortage wird noch lange geredet
„Für Mira ist es schon der dritte Chortag, und ich sehe, wie begeistert sie mitmacht.“ Die Mutter der elfjährigen Mira aus der Singschule Weiden hob das Gemeinschaftserlebnis hervor, das Kinder nicht nur im Gemeindechor, sondern auch bei einem solchen großen Chortag erfahren. „Ja, für die Kinder sollen solche Chortage ein großer Spaß sein“, sagte Pehlken. Und er stellte die Wirkung heraus, die solche Angebote auf alle haben: „Sie sind für Kinder eine sehr schöne Erinnerung. Sie reden lange davon. Auch verbinden sie einzelne Kirchen und deren Spielorte mit den Veranstaltungen.“

„Die Kinder werden durch die Chortage motiviert“, wies der Kreiskantor auf einen weiteren Aspekt hin. „Sie merken, dass sie in und mit ihrem Gemeindechor nicht alleine sind. Das Gefühl, mit 60 oder mehr Gleichgesinnten zu singen, verbindet.“ Das bestätigte Elisabeth. Sie hatte großen Spaß daran, gemeinsam zu singen und dass „alle Stimmen zusammen einen harmonischen Klang ergeben“.

Bis 2023 präsentiert jede Gemeinde einen Kinderchortag
Für die Gemeinde, in der ein Chortag stattfinde, bietet sich die Möglichkeit, einen großen Chor zu präsentieren. „Das ist jedes Mal ein Klangerlebnis für die Gäste.“ Pehlken sprach auch im Namen der Chorleiterinnen und -leiter in den Gemeinden: „Wir haben viele gute Erfahrungen mit dem Chortag gemacht. Deshalb findet die Veranstaltung jährlich statt. Wir wandern durch den Kirchenkreis. 2023 müssten wir einmal ganz herum sein.“

Der Kirchenkreis Köln-Nord:

  • umfasst 18 evangelische Kirchengemeinden
  • sie befinden sich im Kölner Norden
    (u.a. in Worringen, Niehl, Ehrenfeld und Braunsfeld)
  • und im nördlichen Rhein-Erft-Kreis
    (u.a. in Bedburg, Bergheim, Elsdorf und Pulheim)
  • 75.000 Gemeindeglieder leben hier
  • www.kkk-nord.de

 

 

Text: Engelbert Broich
Foto(s): Engelbert Broich