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Künstler Christian Schmidt interpretiert Situationen für die Ausstellung

Biblische Texte als Begleiter in Existenzkrisen – Eröffnung der Ausstellung „Seligpreisungen – auf den Spuren eines heilsamen Prozesses“ im Evangelischen Klinikum Köln Weyertal

„Seligpreisungen – auf den Spuren eines heilsamen Prozesses“ lautet der Titel eines Ausstellungsprojekts, das am Mittwoch, 14. November, um 14 Uhr in der Kapelle (5. Stock) des Evangelischen Klinikums Köln Weyertal eröffnet wird. Die Seligpreisungen der Bergpredigt im Matthäusevangelium (5,3-10) sind nicht nur ein bekannter biblischer Text („Selig sind, die…“), der in politischen und gesellschaftlichen Diskussionen zitiert wird. Sie sind auch eine Beschreibung eines spirituellen Wandlungs- und Transformationsprozesses. Diesem Prozess haben die Seelsorger Pfarrer Karsten Leverenz und sein katholischer Kollege, Heinrich Becker, sowie der Kölner Fotograf Christian Schmidt nachgespürt und versucht, ihn in Nachdichtungen, Fotocollagen, einer Patientengeschichte und szenischen Darstellungen „zum Klingen zu bringen“.

Die Ausstellungsmacher möchten zeigen, dass die biblischen Texte nicht altertümlich, sondern höchst aktuell sind und einen direkten Bezug zur Situation der Patienten haben. „Die Seligpreisungen können Menschen in Existenzkrisen begleiten und sie anregen, das Leben, die Welt und sich selbst neu wahrzunehmen und zu erfahren“, erklärt Karsten Leverenz. Existenzkrisen fordern zum Beispiel Patienten heraus, neu zu entdecken und wahrzunehmen, was ihnen in ihren Situationen tragfähigen Grund verleihen kann. Die Seligpreisungen gehen laut Leverenz von der Ausgangssituation aus, dass Menschen zwar bereits tiefe, spirituelle und damit tragende Erfahrungen in ihrem Leben gemacht haben, auch wenn sie es nicht so bezeichnen würden, aber diese Erfahrungen nicht in ihren Alltag integrieren konnten. Wie kann ein Weg aussehen, wenn Menschen sich ihrer Erfahrungen und Ahnungen erinnern und sie neu finden wollen? Wie ein durch die Seligpreisungen angestoßener spiritueller Wandlungsprozess konkret aussehen könnte, ist anhand einer fiktiven Patientengeschichte erzählt.

Nach den „Wüstenwanderern“ ist dies das nächste Ausstellungsprojekt von Karsten Leverenz, Heinrich Becker und Christian Schmidt. Die Bilder, Tafeln und Fahnen sind zum Teil sehr großformatig und in hochwertiger Qualität. Unterstützung hierfür kam unter anderem vom Förderverein des Evangelischen Klinikums Köln Weyertal. Die Exponate werden an verschiedenen Orten des Klinikums zu sehen sein.

Text: Robert Schäfer
Foto(s): APK