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„Besser kann´s nicht sein“ – Neubau des Dietrich-Bonhoeffer-Hauses

Vor kurzem erst fand in Hürth-Hermülheim die Einweihung des neuen Dietrich-Bonhoeffer-Hauses (DBH), einem Internat für körperbehinderte Schüler der Diakonie Michaelshoven, statt. Zur Eröffnungsfeier erschienen ehemalige und jetzige Schüler und Schülerinnen mit ihren Familien und Nachbarn, außerdem Freunde, Vertreter aus der lokalen Politik, wie auch Gäste aus anderen sozialen Einrichtungen. 37 Schüler und Schülerinnen sind nach einjähriger Bauzeit in das moderne Neubau in der Hürther Hermann-Löns-Straße eingezogen. Die großzügige und helle Architektur bietet auf drei Stockwerken insgesamt 34 Zimmer an. Alle Räume sind barrierefrei angelegt und entsprechen den aktuellen baulichen Bestimmungen.

„Ich bin froh, dass Sie wieder da sind“
Günther Reiners, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Hürth, war vom neuen Haus sehr angetan. Er sagte, dass er kaum ein Bauvorhaben kenne, dass von der Bauantragsstellung bis zur Fertigstellung so problemlos umgesetzt wurde. „Ich bin froh, dass Sie wieder da sind. Besser kann´s nicht sein“, sagte er in seinen Grußworten zu den Schülern und Mitarbeitern, die bereits in den Sommerferien 2010 den Neubau bezogen hatten.
Bereits 1974 wurde das Dietrich-Bonhoeffer-Haus (DBH), das bundesweit einzige Internat für körperbehinderte Kinder und Jugendliche, eröffnet. Dort finden Kinder und Jugendliche mit Körperbehinderung ein Zuhause auf Zeit. Von dort aus können sie ohne Probleme die Kölner Anna-Freud- Schule besuchen, die einzige weiterführende Schule für Kinder und Jugendliche mit körperlicher Behinderung. Sie lernen in dem Internat, Entscheidungen zu treffen, Verantwortung zu übernehmen und sich so auch außerhalb der Familie sicher durch das eigene Leben zu bewegen. Das Haus bietet insgesamt 37 Internatsplätze. Qualifizierte pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit meist jahrelanger Erfahrung auch im pflegerischen Bereich ergänzen den schulischen Alltag durch Hausaufgabenbetreuung und bieten ein Freizeitprogramm mit Sport, Musik, Basteln, Konzertbesuchen, Kochen, Kino und Discobesuchen an.
Nach 35 Jahren und über 600 Schülern entsprach das bestehende Dietrich-Bonhoeffer-Haus nicht mehr den aktuellen baulichen Bestimmungen. Der Neubau wurde zu zwei Dritteln durch öffentliche Mittel finanziert

„Es geht um Lebenschancen“
Petra Grobusch von der Stiftung Wohlfahrtspflege betonte, wie wichtig das DBH sei. Es gehe hier nicht nur um Bildung, sondern auch um Lebenschancen, die die Schüler erhalten.
„Die Anna-Freud-Schule kann nicht ohne das DBH, und das DBH kann nicht ohne uns“, sagte der Direktor der Anna-Freud-Schule, Ludwig Gehlen. Die gute Zusammenarbeit hänge mit dem intensiven Kontakt zu den Mitarbeitern des DBH zusammen. Die Anna-Freud-Schule ist die einzige integrative Schule bundesweit.

Keine Warteschlangen mehr
Zum Abschluss hatten die Schüler das Wort. Die Schülervertreterinnen zeigten an verschiedenen Beispielen auf, was sich für sie zum Positiven geändert hat, seit sie in dem Neubau leben. So gibt es zum Beispiel keine Warteschlangen mehr vor dem Aufzug, der häufig defekt war. Über 20 Minuten dauerte die Zeit vom Erdgeschoss bis ins Zimmer.

Die Schlüsselübergabe übernahm der Vorstand der Diakonie Michaelshoven, Birgit Heide und Dr. Stefan Ziegler. Sie überreichten ihn an den Einrichtungsleiter Klaus Thomass. Danach wurden zwei Gedenktafeln enthüllt, die symbolisch den neuen Grundstein darstellen. Im Anschluss wurden Führungen durch die Räumlichkeiten von den Schülern der DBH angeboten.

Text: Melani Köroglu
Foto(s): Köroglu