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Benefizkonzert für die Kinder Malawis: „Von der Klassik zum Jazz und zurück“ in der Kartäuserkirche

Es liegt so ein bisschen Gershwin-Feeling in der Luft. Die Klarinette von Andy Miles versetzt die Zuhörenden mit ihren Melodien in eine wohlige Melancholie. Frank Schneider am Piano und Kontrabassistin Gisèle Blondeau machen diesen Sommerabend in der Kartäuserkirche zu einer unvergesslichen blauen Stunde, bei der die Musik mühelos zwischen symphonischem Jazz und Mozart hin und her spaziert.

Unter dem Titel „Von der Klassik zum Jazz und zurück“ startete mit diesem ans Sommerfest anschließende Konzert die Benefizreihe an der Kartäuserkirche, bei der Kölner Künstler und Künstlerinnen für die Kindernothilfe auftreten. Als Moderator wirkte der Musiker und Kabarettist Martin Zingsheim mit – der zum Einstieg mit der Trompete zwar kurz mitjazzte, dann aber lieber launige Familiengeheimnisse ausplauderte. Als vierfacher Vater hat er da einige Erfahrung. Das Einkaufen in der Drogerie, wo für den Zingsheim-Clan eine eigene Kasse geöffnet wird, amüsierte ebenso wie die Erfahrungen des Kölners als Aufsichtsperson bei der Klassenfahrt der pubertierenden Siebtklässler.

Musikalisch unterstützt wurde das Trio „Alola“ durch Sängerin Agnes Lipka. Sie begeisterte mit ihrem lyrischen Sopran schon Philharmonie-Liebhaber ebenso wie 70.000 Festival-Fans auf Wacken und hatte sichtlich Spaß an dem Mix aus Klassikern und neu von Frank Schneider arrangierten Crossover-Stücken bei denen sogar Mozarts „Rondo alla Turca“ zu zartschmelzendem Jazz wurde.

„Investition für eine bessere Welt“

Frank Schneider, der die Reihe initiierte und in Mathias Bonhoeffer, Pfarrer an der Kartäuserkirche, sowie Monika Merkel-Neumann, sie Sprecherin und er Mitglied im Arbeitskreis Köln der Kindernothilfe, begeisterte Mitstreitende fand, berichtete, wie es zu den Konzerten kam. „Ich bin vor zwei Jahren mit der Familie nach Afrika gereist. Wir besuchten unter anderem eine Schule in Kenia, in der die Kinder es als Privileg empfanden, lernen und spielen zu dürfen. Sie waren glücklich, nicht im Bergwerk arbeiten zu müssen.“ Das sei so berührend gewesen, dass schnell die Frage im Raum stand: „Wenn nicht wir, wer soll dann helfen?“ Der Kölner Musiker startete also mit der aktuellen Konzertreihe – unter der Prämisse: „Bildung denjenigen zu ermöglichen, die in ihrem bisherigen Leben keine Chance erhalten haben, ist die beste Investition für eine bessere Welt, für effektive Demokratiearbeit.“

Spenden für Familien im Bezirk Blantyre im Süden Malawis

Die Spenden des Abends kamen dem Projekt des Kindernothilfe-Partners Stephanos Foundation zur Verbesserung der Ernährung, Bildung und Gesundheit für benachteiligte Familien im Bezirk Blantyre im Süden Malawis zugute. Monika Merkel-Neumann berichtete voller Freude davon, wie erfolgreich das Projekt bislang schon ist: „870 Kinder aus zwölf Dörfern können zur Schule gehen, 200 Schultische wurden angeschafft. Wir unterstützen außerdem die medizinische Versorgung.“ Da für einen Schulbesuch eine ausreichende Ernährung der Kinder gesichert sein sollte, wurden auch die Eltern einbezogen. „Sie erhielten landwirtschaftliche Schulungen, um ihre Familien besser versorgen zu können.“

Das nächste Benefizkonzert in der Kartäuserkirche ist für Sonntag, 8. Dezember, geplant. Es startet um 18 Uhr, lädt als Weihnachtskonzert dann auch zum Mitsingen ein. Und vielleicht gibt es dann auch noch einmal als Zugabe den Bläck Fööss-Klassiker „In unserem Veedel“, den diesmal Martin Zingsheim sang, während die Gäste mit ihren Smartphone-Lampen für stimmungsvolle Kerzenlichtatmosphäre sorgten.

Text: Katja Pohl
Foto(s): Matthias Pohl