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Beginen verleihen Preis an den „girlspace“-Medientreff

Der Medientreff „girlspace“ für Mädchen und junge Frauen ist Träger des achten Beginen-Preises. Gastgeber der Verleihung waren die Beginen des neuen Beginenhofs an der Straße „Unter Linden“ in Köln-Widdersdorf. Seit 2002 zeichnet der Verein „Beginen Köln e.V.“ jährlich freie Kölner Projekte aus, die sich „in nachhaltiger Weise für die Förderung von Frauen im gesundheitlichen, sozialen, beruflichen, gesellschaftspolitischen, kulturellen und wirtschaftlichen Bereich“ engagieren.

Stifter des Preisgeldes von 5.000 Euro ist „Apfelbaum – Partner für ein Zusammenwachsen von Lebenswelten“. In Anwesenheit des Stiftungsvorsitzenden Dr. Hans-Martin Schmidt überreichte die Vorsitzende des Beginen-Vereins, Karola Kilens, die Urkunde an „girlspace“-Leiterin Kerstin Venn. Der Medientreff hat seine Wurzeln in der Evangelischen Kirche. Ins Leben gerufen 1998 aus der Idee, ein Internetcafé für Mädchen anzubieten in einer Zeit, in der nur wenige Haushalte über einen eigenen Internetanschluss verfügten, ging „girlspace“ 1999 als Modellprojekt des Landes NRW in Trägerschaft des Evangelischen Jugendpfarramts Köln an den Start. Der gemeinnützige Verein „girlspace“ gründete sich 2002 und wurde ein Jahr später anerkannter Träger der freien Jugendhilfe.

Die Integrationsförderung hat überzeugt
Seither entwickelte sich eine Fülle pädagogischer Angebote. „Wir brauchen in einer medial geprägten Welt starke selbstbewusste Mädchen, die kreativ mit den Medien umgehen können“, nannte „girlspace“-Leiterin Venne bei der Preisübergabe das Ziel. Derzeit arbeitet „girlspace“ verstärkt mit Mädchen aus Flüchtlingsfamilien, gemeinsam mit Gleichaltrigen aus hiesigen Familien erhalten sie Zugang zu sinnvoller Mediennutzung. „Die Integrationsförderung über den Umgang mit Medien hat uns überzeugt, den Beginenpreis 2014 an den Verein zu verleihen“, begründete Vorsitzende Kilens die Entscheidung.

Selbstgefertigte Taschen aus Alttextilien
Radio-, Video- und Fotoprojekte gehören zum regelmäßigen Angebot im „girlspace“. Wie Medien funktionieren, probieren die Mädchen dort selbst aus. Sie lernen zum Beispiel, dass kein Model in Wirklichkeit so aussieht wie auf einem Hochglanzfoto, sondern dass Bildbearbeitungsprogramme Schönheitsideale erzeugen. Ein Herbstferienworkshop ermutigte, solchen Bildern eigene entgegenzusetzen. So führten die Teilnehmerinnen bei der Beginenpreis-Verleihung selbstgefertigte Taschen aus Alttextilien mit Fotoaufdruck vor. Das nahmen die Gäste ebenso begeistert auf wie ihren unter professionellen Bedingungen eigenproduzierter Song „Could be you the one“.

Hilfe bei Cybermobbing ist Schwerpunkt
Schwerpunkt der Medienarbeit bildet zurzeit das Cybermobbing. Zwei Mädchen, Paula und Franziska, sind bereits über das EU-Projekt „Make IT safe“ ausgebildet, Altersgenossen beizustehen, die Opfer von Angriffen aus dem Internet oder anderen elektronischen Medien geworden sind. Im Aufbau ist ein Internet-Blog zum Cybermobbing.

Ausstellungseröffnung am 28. November
Eine Ausstellung mit Arbeiten aus dem Herbstferien-Fotoprojekt „Liebe hat verschiedene Gesichter“ wird am Freitag, 28. November, um 17.30 Uhr in den Räumen des „girlspace“ in der Kartäusergasse 7a, eröffnet.

Text: Ulrike Weinert
Foto(s): Ulrike Weinert