Mehr als 400 jecke Gäste haben in der in der Christuskirche in der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Dellbrück/Holweide den ökumenischen Sessionseröffnungsgottesdienst 2018 mitgefeiert. Zum letzten Mal nahm Pfarrer Otmar Baumberger als aktiver Pfarrer vor seinem Ruhestand daran teil. In den Mittelpunkt seiner Predigt stellte er den 1. FC Köln, eine seiner großen Leidenschaften neben dem Karneval. Der FC sei vor der Winterpause „mit 6 Punkten us der Reih jedanz“, sagte Baumberger mit Blick auf die Bundesliga-Tabelle und mit dem FC-Maskottchen Hennes im Arm. Nach einigen Tanzschritten, die Baumberger beim „Dellbröcker Boore Schnäuzerballett“ einstudiert hat, schloss er seine Predigt mit der Erkenntnis: „Es gibt keinen Karneval ohne Tanz und keine Kirche ohne Bewegung.“
Sehr beweglich zeigten sich die „Schnäuzerpänz“: Mit viel Schwung und Akrobatik präsentierten sie vor dem Altar ihren neuen Sessionstanz. Bei den Kajuja-Küken zeigten anschließend schon die Kleinsten, dass sie sowohl in als auch aus der Reihe tanzen können. Nach einem Jahr „von oben verordneter“ Pause freute sich auch der katholische Geistliche Franz Josef Wimmer, wieder dabei sein zu dürfen. Zahlreiche Veedels-Vereine – vom Heimatverein „Ahl Kohjasser“, über die Karnevalsgesellschaften Kajuja, Blau-Rot und UHU aus Dellbrück bis hin zu den Burgwächtern aus Holweide – waren mit ihren Plaggen vertreten.
Liturgisch gestaltete Pfarrer Klaus Völkl den Gottesdienst auf kölsch, vom Kyrie über das Glaubensbekenntnis bis zum Segen. Mit Augenzwinkern bemerkte er, dass Otmar Baumberger dafür bekannt sei, „auch selbst mal aus der Reihe zu tanzen“ und setzte ihm eine Fußball-Pappnase auf.
Zum Abschluss des fast zweistündigen Gottesdienstes dankte UHU-Präsident Rainer Ott UHU-Senatspfarrer Baumberger dafür, dass er vor mehr als 15 Jahren den Sessionseröffnungsgottesdienst erfunden und mit seiner Eigenart geprägt habe. Gemeinsam mit dem UHU-Vorsitzenden Georg Blum überreichte Ott dem sichtlich gerührten Theologen und Wahl-Kölner Baumberger den Dellbrücker Verdienstorden.
Foto(s): Ingo Eggemann, Joachim Badura
