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Sie stellten das geplante Neubauprojekt vor: Presbyter Erwin Wittenberg und ASG-Geschäftsführer Guido Stephan (v.li.)

Barrierefrei in die Zukunft: Kirchengemeinde Köln-Neue Stadt und Antoniter Siedlungsgesellschaft stellen Neubauprojekt in Heimersdorf vor

„Im Namen unserer Kirchengemeinde ‚Neue Stadt‘ ist unser Programm eigentlich schon enthalten“. Mit diesen Worten eröffnete Pfarrer Wilfried Seeger die Informationsveranstaltung für das Neubauprojekt auf dem Grundstück des ehemaligen Gemeindezentrums „Magnet“ in Köln-Heimersdorf. Der Einladung der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Neue Stadt und der Antoniter Siedlungsgesellschaft mbH im Evangelischen Kirchenverband Köln und Region (ASG) waren rund 50 Besucherinnen und Besucher gefolgt.

Vor einem Jahr wurde das stark sanierungsbedürftige Gemeindezentrum „Magnet“ feierlich entwidmet. Seitdem steht es leer, im nächsten Monat beginnt der Rückbau. Eine Sanierung hätte die Gemeinde mehr als eine Million Euro gekostet. An seiner Stelle werden ein Mehrfamilienhaus und sieben Einfamilienhäuser entstehen. Die ASG hatte im Januar 2018 einen Teil des Grundstücks in Erbpacht von der Kirchengemeinde übernommen und ist Bauherr und künftiger Eigentümer des geplanten Neubauprojekts.

Prozess für eine Neuorientierung
„In den 60er Jahren hat die Kirchengemeinde aktiv den Aufbau der damals neu entstandenen Stadtteile Heimersdorf, Chorweiler, Seeberg und Blumenberg mitgestaltet“, erzählte Seeger. Die Gemeinde habe den sozialen und gesellschaftlichen Wandel durch intensive Sozialarbeit, kulturelle Arbeit und durch Angebote für alle Altersgruppen positiv geprägt und Verantwortung übernommen. „Viele Menschen haben sich im Gemeindezentrum ‚Magnet‘ getroffen, deshalb der Name“, erklärte Seeger.

Nun – nach 50 Jahren – stehe man vor neuen Herausforderungen. Soziale Veränderungen, und damit einhergehend schwindende Mitgliederzahlen, der demografischer Wandel und nicht zuletzt der bauliche Zustand des 1967 eingeweihten Gemeindezentrums hätten einen Prozess für eine Neuorientierung gefordert. „Den haben wir in den letzten sechs Jahren in vielen Gemeindeversammlungen diskutiert und erörtert“, berichtete der Pfarrer. Denn es sei eine gute Tradition der evangelischen Gemeinde, sich den neuen demografischen, gesellschaftlichen und gemeindlichen Herausforderungen zu stellen. „Die Argumente der Gemeindeglieder haben wir sehr ernst genommen“, sagte Seeger und warf einen Blick in die Zukunft: „Wir werden weiterhin präsent sein, geistlich, kulturell und sozial – und eben auch räumlich.“

 Ein neuer Magnet und ein Aushängeschild
„Wie soll unsere Gemeinde in 20 Jahren aussehen? Was brauchen wir, zum Beispiel im Hinblick auf den Raumbedarf?“ Diese Überlegungen habe die Gemeinde zusammen mit der ASG, der evangelischen Wohnungsbaugesellschaft, im Vorfeld betrieben, teilte Seeger mit. Er ist froh, dass eine Lösung gefunden wurde, bei der ein Teil der Gemeindearbeit am Standort im Lebensbaumweg in Heimersdorf bestehen bleiben kann. Im geplanten Mehrfamilienhaus werde es einen barrierefreien, multifunktionalen Gemeinderaum für gemeindliche, kulturelle und soziale Aktivitäten geben.

Die Kita am Standort Lebensbaumweg wurde bereits erweitert und bleibt weiterhin in Gemeinderegie. Auch das Jugendzentrum gibt es noch, es befindet sich jetzt im Einkaufszentrum in Heimersdorf. Künftig wird es einen neuen Mittelpunkt für das Gemeindeleben der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Neue Stadt im nur 1,3 Kilometer entfernten Gemeindezentrum an der Chorweiler Stadtkirche am Pariser Platz geben.

Der Pfarrer informierte auch darüber, dass der Neubau nach einem Entwurf des Städteplaners Professor Ulrich Coersmeier vom Architekturbüro „design team c gmbh“ entstehen werden. „Zusammen mit dem gemeindlichen Standort kann das ein neuer ‚Magnet‘ werden“, freute er sich und fügte hinzu: „Eine ‚Perle‘ für unseren Stadtteil und ein Aushängeschild, was zeitgemäßes Wohnen und Leben im Stadtteil sein kann und ist – und auch ein neuer gemeindlicher Aufbruch an diesem Ort!“

Richtfest im Frühjahr 2019
Guido Stephan, Geschäftsführer der ASG, und Architektin Verena Nelles veranschaulichten sodann die Planungen in einer kurzen Powerpoint-Präsentation. Sie präsentierten die Baupläne und informierten über die nächsten Schritte. Auf dem ca. 3000 Quadratmeter großen Grundstück zwischen Lebensbaumweg, Oleanderweg und Palmenweg plant die ASG neben einem Mehrfamilienhaus mit sieben Wohneinheiten sieben Reihenhäuser. Fünf Wohnungen und fünf Einfamilienhäuser werden öffentlich gefördert. Geplant ist außerdem, zwei der Häuser für eine Wohngemeinschaft für Jugendliche mit Betreuungsbedarf zusammenzulegen, die von der Diakonie Michaelshoven betreut werden soll.

Mit dem Rückbau wird im Juli 2018 begonnen, erklärte Nelles, die die Projektleitung innehat. „Erstmal werden Sie davon gar nichts mitbekommen, weil die Demontage zunächst innerhalb des Gebäudes durchgeführt wird“, erklärte sie. Aber natürlich könne der komplette Rückbau nicht ohne Lärmbelästigung stattfinden. „Wir werden uns jedoch bemühen, dies in einem überschaubaren Rahmen zu halten.“ Mit dem Neubau werde man Ende September 2018 beginnen, seine Fertigstellung sei für das erste Quartal 2020 geplant. „Wir hoffen, im Frühjahr 2019 zusammen mit der Kirchengemeinde zum Richtfest einladen zu können“, so Guido Stephan. „Bitte kontaktieren Sie uns, wenn Sie Fragen oder auch Beschwerden haben“, bat Verena Nelles und Pfarrer Seeger fügte hinzu, dass auch die Gemeinde jederzeit für Fragen zur Verfügung stehe.

Das Neubauprojekt am Lebensbaumweg

  • Es entstehen Wohnflächen von insgesamt 1.500 Quadratmetern
  • Darunter befinden sich Zwei- bis Vierzimmer-Wohnungen
  • Die sieben Häuser bieten jeweils rund 130 Quadratmeter Platz
  • Hinzu kommen 11 überdachte Autostellplätze
  • sowie Abstellmöglichkeiten für Fahrräder
  • Alle neuen Wohnungen und Häuser werden durch die ASG vermietet

Kontakt und weitere Informationen:

Antoniter Siedlungsgesellschaft mbH
Kartäusergasse 11, 50678 Köln
Telefon 0221.93 12 11-0
www.antoniter.de

Text: Susanne Hermanns
Foto(s): Susanne Hermanns