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Ausstellung und Musik: SchülerInnen stellen ihre Wirklichkeit künstlerisch dar, begleitet von 8-Stunden-Nacht-Konzert

In dem Motto KIRCHE trifft KULTUR sehen die Gründungsmitglieder und Veranstalter der zahlreichen Lesungen, Ausstellungen und anderen kulturellen Aktivtäten der Paul-Gerhardt-Kirche Lindenthal des gleichnamigen Forums Ansporn und Aufgabe ihrer Arbeit. Ab 20. Mai geht es hier um die Wirklichkeit von jungen Menschen – begleitet von einem ganz besonderen musikalischen Ereignis.

Wirklichkeit?
Schülerinnen und Schüler dreier Gymnasien formulieren in unterschiedlichen künstlerischen Formen ihre Vorstellungen von Wirklichkeit. Die Zusammenführung dieser Werke in einer Ausstellung soll den Betrachtern die sehr unterschiedlichen Zugangsweisen der Jugendlichen zeigen und sie zu eigenen Reflexionen anregen.

Es stellen aus:
Apostelgymnasium Köln
Der Leistungskurs Kunst der Jahrgangsstufe 12 beschäftigt sich im laufenden Schuljahr mit Konzepten von Wirklichkeit in der Kunst.
Für diese Ausstellung sind eine Reihe skurriler und überraschender optischer Täuschungen entstanden, die in exemplarischer Form die Relativität der Wahrnehmung veranschaulichen.
Mit dem groß angelegten Collageprojekt „Ein Bild ist ein Bild ist ein Bild“ wird anhand einer vielfach gebrochenen Reproduktion „Bildwirklichkeit“ in Frage gestellt.

Geschwister-Scholl-Gymnasium Pulheim
Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 11-13 haben sich mit Hilfe unterschiedlicher künstlerischer Zugangsweisen der Frage nach der Wirklichkeit unseres Daseins gestellt.
So beleuchtet unter anderem ein Kurzfilm die mögliche Verschmelzung von Realität und Computerspiel; eine Installation hinterfragt den Wahrheitsgehalt von Bildunterschriften und unsren Glauben an diese; eine Fotoserie zeigt uns surreale Bildwelten, die nicht auf digitale Weise sondern in mühevoller Handarbeit entstanden sind; eine Schülerin führt uns den archivierten Alltag ihres Bruders vor Augen, den sie über Monate hinweg unwissentlich beobachtet hat; eine weitere Installation fragt nach den unterschiedlichen Wirklichkeiten, die parallel nebeneinander existieren.

Kaiserin-Augusta-Schule Köln
Der Leistungskurs Kunst hat sich in Stufe 13 mit dem Begriff „Wirklichkeit“ auseinandergesetzt, indem wir davon ausgingen, dass Wirklichkeit auch ein Produkt subjektiver Vorstellung ist.
Daher stellen unsere Arbeiten eigene Erfahrungen (positive und negative Erlebnisse) und Empfindungen (Liebe, Leid, Glück), aber auch reale Ängste (Situation in einer U-Bahnstation) als erfahrene Wirklichkeit dar. Hierbei verwendeten wir die Technik der Collage, so dass wir Fragmente der Wirklichkeit direkt mit herkömmlichen Ausdrucksmitteln kombinieren konnten. In der Malerei wurde dagegen die Ausdruckskraft durch Farbe und Form gesteigert, um so einen Seelenzustand zu zeigen.
Auch literarische Texte können Emotionen und Erinnerungen von erlebter Wirklichkeit hervorrufen, die erst durch die dichterische Ausdrucksqualität bewusst gemacht werden. Diese Umsetzungen wurden als Federzeichnungen durchgeführt.

Wann?
Eröffnung: Freitag, 20. Mai um 18:30 Uhr. Danach noch bis 5. Juni 2005 zu sehen.
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag , 17 bis 19 Uhr
Sonntag 11:15 bis 14 Uhr
Sonderführungen für Schulklassen oder Gruppen nach Vereinbarung: 0221 – 43 27 33

Zur Eröffnung: ein achtstündiges Nacht-Konzert
An die Eröffnung schließt sich ab 21 Uhr die Aufführung von Günther Hempels „Antiphonien III – Musica perpetua“ an:
Seit 1976 arbeitet der Musiker Günther Hempel, der von 1961 bis 1996 unter anderem an der Paul-Gerhardt-Kirche in Köln-Lindenthal als Organist tätig war, an einem „work-in-progress“ mit dem Titel Antiphonien III. Das Werk basiert auf dem Konzept einer immer währenden Musik, die in stets neuen, permanent weiterkomponierten Teilen bruchstückhaft verfestigt wird. So handelt es sich einerseits um ein Stück, anderseits resultieren aus dieser Art des Komponierens viele Stücke, die keinen Anfang und kein Ende haben. Einige dieser Versionen kommen, neben anderen Werken, in einem außergewöhnlichen Konzert von Freitag, 20. Mai, von 21 Uhr bis Samstag, 21. Mai, 6 Uhr zur Aufführung.
Ort für Konzert und Ausstellung ist die Lindenthaler Paul-Gerhardt-Kirche, Gleueler Straße/Ecke Gürtel (Bus 146 – Bahn 13). Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.

Text: Al-Mana
Foto(s): FORUM PAUL-GERHARDT-KIRCHE