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Auferstehungskirche in Buchforst wieder in Betrieb genommen

Anfang Oktober wurde die renovierte Auferstehungskirche in Köln-Buchforst wiedereröffnet. Pfarrer Dr. Rudolf Roosen sowie Vertreter der GAG-Immobilien AG freuten sich, das unter Denkmalschutz stehende Gebäude der Gemeinde wieder als Ort der Begegnung freigeben zu können. „Immer, wenn ich hier stehe, freue ich mich“, so Pfarrer Dr. Roosen. Denn jedes Mal rücke der Termin näher, „dass die Kirche wieder aktiv genutzt werden kann“.

Schließung aus finanziellen Gründen
In den Jahren 1965 bis 1967 wurde die Auferstehungskirche nach den Entwürfen der Architekten Georg Rasch und Winfried Wolsky gebaut. Da sie ein international viel beachtetes Beispiel für den Kirchenbau der 60er Jahre ist, wurde sie 1992 unter Denkmalschutz gestellt. Im Mai 2005 jedoch schloss die Gemeinde die Kirche aus finanziellen Gründen. Im Rahmen des Modellprojektes „Kirchenumnutzungen Nordrhein-Westfalen“ der Landesregierung zur Umnutzung ehemaliger Sakralbauten erhielt die GAG Immobilien AG Ende 2007 den Zuschlag für das Buchforster Gotteshaus.

Förderung für Gotteshäuser
Insgesamt 14 Gotteshäuser sind es, die für diese Förderung ausgewählt wurden aus mehreren hunderten, die aus finanziellen Gründen nicht mehr genutzt werden. Die Auferstehungskirche ist die einzige Kirche im Bereich des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region, die durch dieses Modellvorhaben gefördert wird. Damit hat die Wohnungsgesellschaft Neuland betreten. Zwar gehören der GAG 2.400 Wohnungen in Buchforst, aber eine Kirche war im Bestand bisher noch nicht vorhanden.

Auflagen durch den Denkmalschutz
Die GAG gab insgesamt 650.000 Euro für die Instandsetzung aus. Außen und innen wurde die Kirche in den Originalzustand der sechziger Jahre versetzt. Schwierigkeiten gab es jedoch durch die Vorgaben für den Denkmalschutz: So mussten die Pläne immer wieder geändert und neu entwickelt werden. Schließlich kam aber eine erfreulich gute Umsetzung für die Bedürfnisse aller zukünftigen Nutzer zustande. Die Architektur der umliegenden Gebäude ist ganz der Form der Kirche angepasst, so dass das Ganze ein sehr harmonisches Ensemble darstellt. Die GAG verpflichtet sich darüber hinaus, das Kirchengebäude für die Dauer von 30 Jahren als solches zu erhalten.

Gewünscht: viele Akteure
„In Buchforst wird heute eine alte Funktion von Kirchengebäuden in einem veränderten gesellschaftlichen Kontext wiederentdeckt“ so Pfarrer Dr. Roosen. Das Konzept sei für alle Buchforster und Buchforsterinnen als kulturelles Zentrum und als Ort der Begegnung gedacht. „Je mehr das von unterschiedlichen Akteuren genutzt wird, desto besser wird die Auferstehungskirche ihren Sinn erfüllen“. Und: „Um ihre Zukunft ist mir nicht bange.“

Türkisches Kammerorchester nutzt Räume
Die Gruppe „Mirjam-Gospel“, die bisher mangels Probemöglichkeit in Köln-Buchforst die Räume in Köln-Buchheim genutzt hat, bot den Gästen die Möglichkeit, die wunderbare Akustik der Kirche gleich live mitzuerleben. Weitere Musizierende waren unter anderem Martina Lins (Sopran) und Thomas Reuber (Klavier) als Kammermusik-Duo. Sie erfreuten die Zuhörenden mit Musik von Wolfgang Amadeus Mozart sowie mit der englischsprachigen Version des „Vater unser“. Klaviermusik trug Betin Günes vor, der auch die Räume mit dem Türkischen Kammerorchester in Zukunft nutzen will. Auch die Gruppe Mirjam-Gospel gab eine Kostprobe ihres Könnens. Ein kleines Büffet stand anschließend für die Feiernden bereit.

Auch „kleinere Veranstaltungen“ geplant
„Die Kirche im Dorf lassen“ heißt das Schlüsselwort für die Umnutzung der Kirche im Veedel. Neue Ideen seitens der buchforster Bewohnerinnen und Bewohner sind willkommen und erwünscht. „Dies wird sicher noch kommen“ erwartet Sybille Wegerich, Vorstandsmitglied der GAG Immobilien AG. Die Evangelische Gemeinde kann zukünftig 60 Gottesdienste im Jahr feiern: „Das ist ein Stück Kontinuität, das wir der Gemeinde, dem Stadtteil und den Menschen zurückgeben“, so Wegerich. Aber auch „kleinere“ Veranstaltungen sind geplant. Die Kindertagesstätten und die Grundschule wollen die Kirche für Theateraufführungen nutzen, für das Seniorenheim steht der Kirchenraum auch für Feiern zu Weihnachten und an Karneval zur Verfügung.

Am Sonntag, 4. November 2012, wird die Gemeinde ab 11 Uhr den Wiederbeginn der turnusmäßigen Sonntagsgottesdienste mit einem Festgottesdienst in der Auferstehungskirche, Kopernikusstraße 34, feiern. Alle Besucherinnen und Besucher sind hierzu herzlich eingeladen!

Text: Monika Blank/GAG
Foto(s): Monika Blank