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Guido Stephan und Günter Hilden

ASG unterstützt LebensmittelRetter im Worringer Fronhof

Zusammenhalten und sich gegenseitige helfen, das ist gerade in Zeiten von Corona auch in der Nachbarschaft ein besonders wichtiger Teil unseres Zusammenlebens. In Worringen unterstützt die Antoniter Siedlungsgesellschaft im Evangelischen Kirchenverband Köln und Region (ASG) das Nachbarschaftsprojekt „LebensmittelRetter”, an dem sich auch Mieterinnen und Mieter des Frohnhofs beteiligen.

Das denkmalgeschützte Gut Fronhof aus dem 12. Jahrhundert im Zentrum des historischen Köln-Worringen befindet sich seit 2004 im Besitz der Wohnungsbaugesellschaft. Einst ein landwirtschaftlicher Betrieb ist es heute eine Wohnanlage für überwiegend ältere Menschen. Das alte Herrenhaus mit seinem schönen Kaminzimmer vermietet die ASG für Hochzeiten und andere Feste oder Tagungen. Während des Lockdowns fielen – so wie überall – natürlich solche Veranstaltungen aus und die Räume sowie der Außenbereich blieben ungenutzt.

Eine Mieterin hatte jedoch die Idee, das am Herrenhaus angrenzende Atrium den „LebensmittelRettern” zur Verfügung zu stellen – eine Initiative von Worringer Ehrenamtlichen, die Lebensmittel an Bedürftige verteilen. Und so kamen ab März an mehreren Tagen pro Woche die „LebensmittelRetter“, die vorher in umliegenden Supermärkten noch gutes Gemüse sowie Obst, Molkereiprodukte, Fleisch- und Wurstwaren und vieles mehr eingesammelt hatten, in den Fronhof und verteilten das Essen an zahlreiche Menschen. „Uns geht es nicht ausschließlich darum, mittellose Menschen mit Lebensmitteln zu versorgen“, sagt Günter Hilden, erster Vorsitzender der „LebensmittelRetter“. Dem angehenden Verein sei es vor allem auch wichtig, Nahrung vor unnötiger Vernichtung zu retten. „18 Millionen genießbare Lebensmittel wurden letztes Jahr in den Müll geworfen“, so Hilden. „Dem möchten wir was entgegensetzen, indem wir etwas Sinnvolles mit dem Essen machen!“

Inzwischen sind Veranstaltungen im Fronhof wieder möglich. ASG-Geschäftsführer Guido Stephan, der das Engagement der Worringer Initiative sehr befürwortet, will eine Fortsetzung des Projektes weiterhin ermöglichen. „Wichtig ist, dass die Lebensmittelausgabe nicht mit Feierlichkeiten terminlich und räumlich kollidiert“, sagt er. Natürlich müsse die Verkehrssicherungspflicht bei den LebensmittelRettern liegen, ebenso die Verantwortung für das Einhalten von Abstands- und Hygienemaßnahmen. Und natürlich dürften die Mieter sich nicht gestört fühlen.

Die Essensausgabe ist inzwischen vom Atrium in den überdachten Eingangsbereich unter dem alten Torbogen des Fronhofs umgezogen. In einem von der ASG zur Verfügung gestellten Raum können Lebensmittel in einem Kühlschrank oder in Kisten daneben gelagert werden. Markierungen auf dem Boden zeigen den Besuchern, wo sie sich draußen auf dem Bürgersteig in einer Warteschlange einordnen müssen. Personen werden nur einzeln eingelassen. Die Ehrenamtlichen achten darauf, dass die Nahrungsmittel gerecht verteilt werden. „Es ist wichtig, dass hier alles sehr geordnet abläuft. Wer sich nicht benimmt, braucht nicht wieder zu kommen“, sagt Günter Hilden.

Die Schlange der Wartenden ist jedes Mal lang, denn die Aktion hat sich in Worringen bereits herumgesprochen. Auch Mieterinnen und Mieter des Fronhofs profitieren von dem Angebot. Die Termine der Lebensmittelausgabe sind dienstags, mittwochs und freitags von 16:30 bis 18:30 Uhr und samstags von 14:30 bis 16:30 Uhr. Nur wenn im Fronhof Veranstaltungen stattfinden, werden die Termine verschoben oder fallen aus. Die Nutzerinnen und Nutzer werden über die Website www.lebensmittelretter.com, Facebook oder in einer WhattsApp-Gruppe über Terminänderungen informiert. „Die Ehrenamtlichen, die hier mithelfen, machen das alle in ihrer Freizeit. Viele zahlen ihre Aufwendungen wie zum Beispiel Fahrtkosten selbst“, erklärt der Organisator. Weitere Helferinnen und Helfer seien jederzeit herzlich willkommen.

Text: Susanne Hermanns
Foto(s): Susanne Hermanns