Nach einer großzügigen Spende für das Projekt GULLIVER im Rahmen der Diakoniespende im letzten Jahr hat die Antoniter Siedlungsgesellschaft mbH eine eigene Spendenaktion ins Leben gerufen: „AntoniterStärktGemeindeleben“. Geschäftsführer Guido Stephan erklärt, wie es dazu gekommen ist.
Herr Stephan, die Antoniter Siedungsgesellschaft (ASG) hat die Diakoniespende und damit das Projekt GULLIVER herausragend unterstützt. Wie kam es dazu?
Wir fanden das Projekt GULLIVER ausgesprochen gut und zu uns passend. Weil es dabei um Obdachlose geht, die in der „Überlebensstation“ GULLIVER Hilfe und Unterstützung bekommen. Wir als Wohnungsbaugesellschaft des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region sehen da eine gewisse Verbindung. Und so kamen wir dann zu folgender Überlegung: Wir bekommen von unseren Gesellschaftern und den evangelischen Kirchengemeinden Aufträge im technischen Bereich und werden dafür natürlich vergütet. Diese Vergütung haben wir als Basis genommen und ein Prozent des Umsatzes, der bei uns aus dem kirchlichen Bereich erwirtschaftet wurde, im Jahr 2012 als Spende und somit dem Projekt GULLIVER zur Verfügung gestellt. Das waren immerhin 4.721,63 Euro, von uns aufgerundet auf 5.000 Euro.
Daraus hat sich in der ASG die Idee einer eigenen Spendenaktion entwickelt?
Genau, wir spenden eigentlich immer mal wieder nach Bedarf, Projekt und Möglichkeiten, aber wir hatten das Bedürfnis, das nun regelmäßig und verlässlich zu machen. Wir möchten den Gesellschaftern und Kirchengemeinden etwas zurückgeben. Deshalb wollen wir künftig jedes Jahr weiterhin ein Prozent des Umsatzes aus dem kirchlichen Bereich für soziale Projekte spenden.
Warum eine eigene Spendenaktion?
Wir möchten den Kirchengemeinden des Evangelischen Kirchenverbandes unsere Hilfe anbieten. Wenn eine Gemeinde ein schönes Projekt hat, zum Beispiel im Kindergarten, in der Seniorenarbeit, bei der Unterstützung von Hilfebedürftigen, was auch immer, dann möchten wir das unterstützen.
An wen richtet sich Ihr Angebot und welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein?
Wir richten unser Angebot an alle 56 Kirchengemeinden und gegebenenfalls an die Kirchenkreise im Evangelischen Kirchenverband Köln und Region. Sie können sich mit ihren Projekten, die Unterstützung benötigen, bei uns bewerben. Es muss sich dabei um ein soziales Engagement der Gemeinden oder Kirchenkreise handeln, das über ihr normales Tätigkeitsfeld hinausgeht, oder es gibt in den Gemeinden etwas Besonderes im sozialen Bereich, das sich lohnt zu unterstützen.
Wie können sich die Gemeinden bewerben?
Formlos. Natürlich sollte das Projekt bei uns schriftlich vorgestellt werden. Der Antrag sollte uns am besten bis Ende Mai erreichen. Wir möchten gerne bereits im Sommer über die Spende entscheiden. Wir wissen dann, wie das Jahresergebnis ausgefallen ist, und daraus ergibt sich die Höhe der Summe, die letztendlich zur Verfügung stehen wird. Wir gehen davon aus, dass jährlich so zwischen 3.500 Euro und 5.000 Euro von der ASG für die Spendenaktion zur Verfügung gestellt werden können.
Wer entscheidet darüber, wo die Spende hingeht?
Wir werden ein kleines Komitee einrichten, bestehend aus Mitarbeitenden. Verstärkt wird das Komitee dankenswerterweise von dem ehemaligen Stadtsuperintendenten Ernst Fey. Das ist sicher wichtig, denn wir bei der ASG sind ja eher kaufmännisch und technisch ausgebildet, da ist es sinnvoll, wenn wir von der theologischen Seite auch angemessene Unterstützung bekommen.
Wäre es auch denkbar, die Spende aufzuteilen?
Ja, natürlich. Wenn ein außergewöhnliches Projekt dabei ist, das alle überzeugt und unsere Hilfe braucht, dann würden wir die gesamte Summe an ein Projekt spenden. Aber vielleicht sind es auch kleine Projekte, bei denen man schon mit 200 Euro richtig helfen kann. Es ist übrigens auch nicht ausgeschlossen, dass wir wieder einen Teil, abhängig vom Projekt, für die Diakoniespende aufwenden könnten. Alles hängt letztlich von den Bewerbungen und vor allem von den Projekten ab, die bei uns eingehen. Wir bitten die Gemeinden im Verband, uns ihre Projekte möglichst bald vorzustellen. Und wir sind sehr gespannt und freuen uns auf das, was da kommt.
Bewerbungen bis zum 31. Mai 2013 an:
Antoniter Siedlungsgesellschaft mbH
im Evangelischen Kirchenverband Köln und Region
Kartäusergasse 11
50678 Köln
Foto(s): Sandra Kaufmann