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ASG-Spendenaktion „AntoniterStärktGemeindeleben“

In Gemeindesaal der Andreaskirche in Brühl-Vochem waren einheimische Gemeindeglieder zusammen mit Neubürgerinnen und -bürgern noch fleißig mit Essensvorbereitungen beschäftigt, als Guido Stephan, Geschäftsführer der Antoniter Siedlungsgesellschaft mbH im Evangelischen Kirchenverband Köln und Region (ASG) mit einem überdimensionalen Scheck in Höhe von 1.700 Euro eintraf.

Zum vierten Mal führte die ASG in diesem Jahr ihre Spendenaktion „AntoniterStärktGemeindeleben“ durch. „Mit diesem Projekt wollen wir Kirchengemeinden und Kirchenkreisen aus dem Evangelischen Kirchenverband Köln und Region (EKV) ein Prozent des Umsatzes, den wir im Vorjahr durch deren technische und kaufmännische Aufträge erwirtschaftet haben, in Form einer Spende für ein besonderes Projekt zurückgeben.“ In diesem Jahr konnte ein Betrag von insgesamt ca. 9.000 Euro verteilt werden, den die ASG auf 10.000 Euro aufrundete.

Kochen und Essen von und mit Flüchtlingen und Einheimischen in Brühl-Vochem
Das Projekt „Probier mal!“ findet regelmäßig einmal im Monat sonntags ab 14 Uhr in den Räumen der evangelischen Andreaskirche in Brühl-Vochem statt. 30 bis 60 Personen aus mindestens sechs Nationen nutzen das regelmäßige Angebot. Mit der Aktion wolle man alleinlebenden Menschen in Vochem und in ganz Brühl die Möglichkeit bieten, am Sonntag eine Mahlzeit in Gemeinschaft einzunehmen, erklärte Pfarrer Stefan Jansen-Haß bei der Scheckübergabe. Gleichzeitig wolle man ein Forum für Begegnung und Vernetzung von Einheimischen und Geflüchteten bieten. “Und natürlich werden beim gemeinsamen Vorbereiten und Kochen sowie beim Eindecken von Tischen oder beim Spielen mit den Kindern auch Sprachbarrieren überwunden“, fügte er hinzu.
Guido Stephan überreicht den Scheck für das Projekt "Probier mal!"
Aufbauprojekt für die Kirchengemeinde Brühl

„‘Probier mal!‘ ist natürlich einerseits ein diakonisches Projekt für Flüchtlinge, Heimatlose und Einsame am Sonntagnachmittag. Es ist aber auch ein Aufbauprojekt für uns als Evangelische Kirchengemeinde Brühl, weil sich ein neuer Kreis von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gebildet hat, die hier ihre Möglichkeit gefunden haben, sich bei der Kirche zu engagieren“, erklärte der Pfarrer. Die Spende der ASG werde man für die Anschaffung einer neuen Küche nutzen, die den zentralen Ort bei „Probier mal!“ darstelle. Stephan zeigte sich sehr beeindruckt von dem Projekt. „Über solche tollen Aktionen muss man viel mehr in der Öffentlichkeit berichten!“, sagte er. Das zeige doch, dass es bei Kirche um viel mehr gehe als um die Besucherzahlen im Gottesdienst.

Gemeinden und Einrichtungen stellen jedes Jahr mehr Anträge
19 Anträge auf finanzielle Unterstützung wurden in diesem Jahr von Gemeinden und diakonischen Einrichtungen gestellt. „So viele waren es noch nie!“, freute sich Stephan. „Wir wollen mit unserer Aktion kirchliche Projekte ermöglichen oder zumindest anstoßen, die ohne unsere Spende sonst nicht möglich wären“, erklärte er. Ein Gremium bestehend aus Mitarbeitenden der ASG – moderiert und beraten vom ehemaligen Stadtsuperintendenten Ernst Fey – habe zehn Projekte ausgewählt, die einen Zuschuss erhalten sollten. Ganz bewusst halte sich die Führungsebene der Wohnungsbaugesellschaft aus dieser Entscheidung heraus, so Stephan.

Ein neuer Bauwagen für die Kita Lukaskirche in Porz
Bei drei ausgewählten Projekten, ließ der ASG-Geschäftsführer es sich nicht nehmen, einen symbolischen Scheck mit der Spendensumme persönlich zu überreichen. „Das ist eine ganz tolle Aktion der Antoniter Siedlungsgesellschaft und der neue Bauwagen wird ein wunderbarer Spielort für die Kinder werden“, bedankte sich Birgit Heide, theologischer Vorstand der Diakonie Michaelshoven, die in der Kita Lukaskirche stellvertretend für 48 Kinder und deren Erzieherinnen und Erzieher einen Scheck in Höhe von 1.500 Euro entgegennahm. Die Kita hatte 2016 einen Bauwagen angeschafft, mit dem Ziel, dort wöchentliche Naturtage für die Kinder in Kleingruppen durchzuführen und somit die Gruppengröße der zweigruppigen Einrichtung zu entzerren.

Hohes Elternengagement beim Umbau des Bauwagens
„Durch die Verpflichtung, neben den Ü3-Kindern dauerhaft auch 12 Kinder unter drei Jahren zu betreuen, gibt es bei uns eine derzeitige Überbelegung von 8 Kindern“, erklärte die Kita-Leiterin Nina Quiring. Begeistert berichtete sie vom Einsatz engagierter Eltern und deren Kindern, die sich seit letztem Jahr bemühen, den Bauwagen, der sich auf dem schönen Außengelände der Kita befindet, zu verschönern und neu zu gestalten. Der Innenausbau des Bauwagens koste rund 17.500 Euro. Neben einem Trägereigenanteil sollen die Kosten durch den Förderverein der Kita und vor allem durch Spenden finanziert werden. Der Scheck der ASG sei dazu ein willkommener Beitrag, so Heide.
Auch die "Lindenthaler Dienste" erhielten einen Scheck der ASG
Unterstützung für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen

Einen weiteren Scheck in Höhe von 1.500 Euro überreichte Stephan den Lindenthaler Diensten e. V., die in Kooperation mit dem Evangelischen Familienzentrum Lindenthal eine Entlastung für pflegende Angehörigen demenziell erkrankter Menschen anbieten. „Die Pflege und Betreuung von Demenzkranken stellt meist hohe psychische und physische Anforderungen an deren Angehörige. Durch unser Angebot – eine Betreuung von zum Beispiel zwei bis drei Stunden pro Woche in der häuslichen Umgebung – können sich die Angehörigen eine Pause nehmen“, erklärte die Leiterin des Projektes, Ulrike Braun.

Schulung der Helferinnen und Helfer mit Hilfe der ASG-Spende
„Die großzügige Spende der ASG werden wir für die Schulung der Helferinnen und Helfer verwenden, die im November starten wird“, kündigte der Vorstandsvorsitzende des Vereins Lindenthaler Dienste, Rainer Gutmann, an. Die freiwilligen Helferinnen und Helfer würden durch eine Qualifizierung von mindestens 40 Stunden auf ihre Tätigkeit vorbereitet, erklärte Braun. Inhalte der Schulung seien die Auseinandersetzung mit dem Krankheitsbild Demenz, die Entwicklung von Verständnis und Einfühlungsvermögen für Betroffene und Angehörige sowie das Erlangen kommunikativer Kompetenz und das Kennenlernen von Beschäftigungsmethoden.

700 Seniorenwohnungen und vier Demenz-WGs bei der ASG
„Das Thema ‚Demenz‘ ist für uns nichts Neues“, erzählte Stephan bei der Scheckübergabe. „Wir beschäftigen uns bei der ASG sogar sehr intensiv damit“, denn von den mehr als 1700 Wohnungen, über die die Wohnungsbaugesellschaft in Köln und Umgebung verfügt, seien über 700 ausgewiesene Seniorenwohnungen sowie vier Demenz-WGs. Ein Sozialmanagement biete den älteren Bewohnerinnen und Bewohnern Beratung und Unterstützung bei der Bewältigung ihres Alltags und organisiere zudem viele Freizeitangebote – unter anderem Tanznachmittage für Demenzkranke, fasste Stephan zusammen.

Text: Susanne Hermanns
Foto(s): Susanne Hermanns