You are currently viewing Antoniter Siedlungsgesellschaft unterstützt besondere Gemeindeprojekte

Antoniter Siedlungsgesellschaft unterstützt besondere Gemeindeprojekte

Zum vierten Mal führte die Antoniter Siedlungsgesellschaft (ASG) ihr Projekt AntoniterStärktGemeindeleben durch, mit dem sie Kirchengemeinden und Kirchenkreise im Evangelischen Kirchenverband Köln und Region (EKV) mit einer Spende für besondere Projekte unterstützt. Damit gibt die ASG ein Prozent ihres Umsatzes in Form einer Spende weiter.

Der Geschäftsführer der ASG, Guido Stephan, freut sich über die vielen Projektanträge, die 2016 von Gemeinden gestellt wurden. Die ursprünglich geplanten 5.000 Euro wurden deshalb auf 7.500 Euro erhöht, um sieben der insgesamt 14 Projekte mit einer Geldsumme zwischen 700 und 1.500 Euro zu fördern.

Viele Gemeinden engagieren sich in der Flüchtlingsarbeit
Inhaltlich befassen sich die meisten Projekte mit der Hilfe für Geflüchtete – dazu gehören Angebote zur Integration, therapeutische Hilfen, Willkommenscafés und auch Kunstprojekte. Aber auch soziale Projekte wie die inklusive Ferienfreizeit für Kinder der Evangelischen Kirchengemeinde Porz oder die Einrichtung des Treffpunkts „die beymeister“ zur besseren Vernetzung in Köln-Mülheim wurden gefördert. Erstmalig forderte die ASG auf, auch Anträge für Umwelt-und Energiesparprojekte zu stellen, was aber nicht geschah. „Die Schwerpunkte liegen in diesem Jahr eindeutig in der Flüchtlingshilfe“, so Stephan. „Aber ich möchte die Gemeinden trotzdem dazu ermuntern, sich 2017 auch mit einem guten Umweltprojekt zu bewerben!“

Regelmäßige Treffen für Flüchtlingsmädchen
Bei drei Projekten erschienen Guido Stephan oder der kaufmännische Leiter der ASG, Michael Manthey, persönlich, um einen Scheck zu überreichen – etwa im Medientreff für Mädchen und junge Frauen, dem girlspace. Neben vielen Angeboten, die einen kreativen und reflektierten Umgang mit digitalen Medien vermitteln sollen, gibt es hier unter dem Titel „Mädchenwelt“ wöchentliche Treffen für Flüchtlingsmädchen aus Übergangswohnheimen in der Kölner Südstadt. „Mit unserem Angebot wollen wir zur Stabilisierung und Integration der Mädchen beitragen“, so Sylvia Klein, Leiterin der Einrichtung. Mit der Spende der ASG in Höhe von 1.500 Euro sei das Projekt bis April 2017 gesichert. Durch gemeinsame Freizeitaktivitäten, Gruppenspiele und Medienangebote sollen die Sozialkompetenz und das Selbstbewusstsein der Mädchen gestärkt werden und der Umgang mit Konflikten geübt werden. „Ich freue mich, dass wir mit unserer Spende dazu beitragen können, dass diese Mädchen hier bei uns gut integriert werden und an vielen Freizeitangeboten teilnehmen können“, so Stephan.

Sylvia Klein (2. v. l.), Leiterin des girlspace, nahm einen Scheck in Höhe von 1.500 Euro für regelmäßige Angebote für Flüchtlingsmädchen entgegen

„die beymeister“ in Köln-Mülheim
„Hingehen, wo Menschen sind“, lautet des Motto der „beymeister“. Der Treffpunkt will Menschen im Veedel zusammenbringen. „Der Wunsch nach Gemeinschaft, aber auch nach Angeboten für die Familie soll mit der spirituellen Botschaft der Kirche verbunden werden. In den letzten Jahren sind in Mülheim viele junge Familien zugezogen, die andere Vorstellungen von christlicher Gemeinschaft und zum Teil wenig oder keinen Kontakt mehr zum Glauben oder zu ihrer Kirche haben. Doch sie alle sind der Gemeinde wichtig. Und so ergänzen nun 'die beymeister' das Gemeindeleben“, beschreiben Pfarrer Sebastian Baer-Henney und Miriam Hoffmann, die beiden Initiatoren, das Konzept. Im Frühjahr zogen sie mit einer grünen Couch durch den Stadtteil Mülheim und ans dortige Rheinufer, luden Leute ein, sich dazuzusetzen und kamen so mit ihnen ins Gespräch. Inzwischen haben sie ein altes Ladenlokal zu einem Gemeinschaftsraum umgebaut, in dem regelmäßig Veranstaltungen stattfinden.

Veedelswohnzimmer mit Seelsorge
Die Spende der ASG in Höhe von 1.000 Euro wurde für eine Siebträger-Kaffeemaschine verwendet, die nun einen regelrechten Blickfang im Fenster des Treffpunkts darstellt. „Mülheim hat sich in den letzten Jahren mit hippen Cafés weiterentwickelt. Jetzt können wir auch Teil dieser Veedels-Cafékultur werden. Eine Art Veedelswohnzimmer mit Seelsorge auf einen Milchcafé“, so Baer-Henney. „Uns liegt als Wohnungsbaugesellschaft das soziale Miteinander am Herzen. Unser Sozialmanagement fördert dies durch viele Begegnungsangebote vor allem für unsere älteren Mieter. Ich finde, mit Ihrem Begegnungscafé leisten sie ebenfalls einen wunderbaren Beitrag für gute Begegnungen in einem ganzen Stadtteil", lobte Guido Stephan bei der Scheckübergabe.

Kunstprojekt für Flüchtlingskinder
Hasan Deveci, ein aus der Türkei stammender Künstler, Kunstpädagoge und Kunsttherapeut, gibt syrischen Flüchtlingskindern die Möglichkeit, in seinem Atelier mit Hilfe der Malerei auszudrücken, was sie erlebt haben. „Die Kinder sind mit den Gedanken immer noch in der Heimat. Und deshalb sieht man auf vielen Bildern die Bomben und die Hubschrauber, das sind ganz typische Symbole. Wir versuchen nach jeder Woche, wenn wir Bilder gemalt haben, uns zusammenzusetzen und Bilder zu analysieren“, beschreibt Devici, der als Kurde selbst vor 19 Jahren aus seiner Heimat fliehen musste, die Arbeit mit den 7- bis 13-Jährigen. Der Pfarrer der Lutherkirche, Hans Mörtter, der das Projekt mitinitiiert hat, freute sich, als er den Scheck entgegennahm: „Die 1.000 Euro der ASG helfen uns, Materialien wie Stifte, Pinsel, Farben, Leinwände usw. zu kaufen.“ Die Kurse finden an verschiedenen Orten statt, unter anderem im Atelier von Hasan Deveci, das die Evangelische Kirchengemeinde Köln-Deutz/Poll kostenlos zur Verfügung stellt.

Michael Manthey (l.) überreichte Hasan Deveci und Hans Mörtter einen Scheck für kunstherapeutische Angebote für Flüchtlingskinder

„Nicht mal die Vögel können bleiben“
Die Bilder der Kinder, die eine ganze Wand im Deutzer Atelier füllen, gehen unter die Haut. Manche beschreiben den Weg der Flucht, auf einem Bild sieht man Vögel, die Syrien verlassen. „Die Kinder drücken in den Bildern ihre Erlebnisse im Krieg und auf der Flucht aus“, erklärt Deveci. „Die Vögel zeigen die Perspektivlosigkeit, die die Kinder erleben. Nicht mal die Vögel können in der Heimat bleiben“. Michael Manthey, der den Scheck in Deutz überreichte, zeigte sich betroffen. „Man sieht in den Bildern die innere Zerissenheit der Kinder. Es ist gut, dass Sie mit Ihrem kunsttherapeutischen Angebot den Kindern die Möglichkeit geben, ihre Traumata zu verarbeiten“, dankte er dem Künstler.

2017 können wieder Anträge gestellt werden
ASG-Geschäftsführer Guido Stephan ist sich sicher, dass es noch viele andere unterstützenswerte Projekte in den Gemeinden des Kirchenverbandes gibt, deren Umsetzung mit Hilfe einer Spende auf den Weg gebracht werden kann. Auch im Jahr 2017 wird das Projekt AntoniterStärktGemeindeleben fortgeführt. Der Bewerbungsschluss ist voraussichtlich Ende Mai 2017.

Kontakt und Informationen
Informationen zu AntoniterStärktGemeindeleben erhält man bei der Antoniter Siedlungsgesellschaft mbH 
im Ev. Kirchenverband Köln und Region, Kartäusergasse 11, 50678 Köln, Telefon: 0221/93 12 11-0, 0221/93 12 11-23, www.antoniter.de , E-Mail: hermanns(a)antoniter.de.

Text: Susanne Hermanns
Foto(s): Susanne Hermanns