„Die ASG arbeitet schon seit vielen Jahren für Menschen auf der Flucht vor Krieg, Folter und Erniedrigung“, erklärt Michael Manthey, kaufmännischer Abteilungsleiter der Antoniter Siedlungsgesellschaft (ASG) mbH im Evangelischen Kirchenverband Köln und Region. Die gesellschaftsvertragliche Aufgabe der ASG sei es schließlich, die Bevölkerungsgruppen mit Wohnungen zu versorgen, die erschwerten Zugang zu Wohnraum haben. So habe man beispielsweise vor drei Jahren der Jugendhilfe Annastiftung in Köln-Vogelsang Wohnungen für Jugendliche, die aus dem Iran geflohen sind, zur Verfügung gestellt.
Infolge des großen Flüchtlingszustroms im vergangenen Jahr arbeitet die ASG eng mit dem Auszugsmanagement der Stadt Köln zusammen, das sich um Menschen kümmert, die schon längere Zeit in Köln sind und immer noch in Übergangsheimen wohnen. „Was wir anbieten können, sind ganz normale Wohnungen, die preislich passen. Die melden wir dem Auszugsmanagement der Stadt Köln, das an den „Kölner Flüchtlingsrat“ angedockt ist. Der Kontakt läuft über unseren Mitarbeiter Maximilian Launer aus unserer Vermietungsabteilung“, so Manthey.
„Frieden findet in der Nachbarschaft statt“
Den „Kölner Flüchtlingsrat“ hat die ASG im Jahr 2015 mit einer Spende von 1.500 Euro unterstützt. Insgesamt stellt sie im Kölner Stadtgebiet 15 Prozent ihrer ca. 150 frei werdenden Wohnungen pro Jahr Menschen zur Verfügung, die ihr Heimatland verlassen mussten. „Wir wollen, dass sich gute Nachbarschaften bilden. Das ist wichtig, wenn es um Integration geht. Frieden findet in der Nachbarschaft statt“, erklärt Manthey.
Container für 20 Flüchtlingsfamilien in der Berrenrather Straße geplant
Ende September 2015 hatte die ASG in der Berrenrather Straße ein Grundstück von rund 900 Quadratmetern an die Stadt Köln vermietet. Dort sind bereits Container für Flüchtlinge errichtet worden, der Bezug der Wohnungen ist für das Frühjahr 2016 geplant. Etwa 20 Familien sollen hier Platz finden. Vorausgegangen waren Gespräche der ASG mit der Willkommensinitiative Sülz-Klettenberg, um über die künftige soziale Betreuung der neuen Nachbarn zu sprechen. Etwa 150 haupt- und ehrenamtliche Helferinnen und Helfer tauschten sich aus. Die sozialarbeiterische Betreuung wird Aniko Reusche vom Diakonischen Werk Köln und Region übernehmen. „Wir wollen im engen Kontakt mit der Diakonie dieses Projekt begleiten“, verspricht Manthey.
Schulung durch den Kölner Flüchtlingsrat
Zur Vorbereitung auf diese verantwortungsvolle Aufgabe haben sich Mitte November Mitarbeitende und Führungskräfte der ASG vom Kölner Flüchtlingsrat schulen lassen. Sie erhielten unter anderem Informationen über die Herkunft der Flüchtlinge, über ihren Rechtsstatus und über das Procedere eines Asylverfahrens. Auch an entsprechenden Fachtagungen und Kongressen nehme man teil, erklärt Manthey. So besuchte er zusammen mit dem kaufmännischen Geschäftsführer der ASG, Guido Stephan, in Würzburg einen Kongress des Katholischen Siedlungsdienstes, auf dem Erfahrungen zahlreicher katholischer und evangelischer Einrichtungen zur Unterbringung von Flüchtlingen ausgetauscht wurden.
Ruhe und Kraft in der eigenen Wohnung finden
„Wohnungen sind ein geschützter Raum“, betont Manthey, "in der eigenen Wohnung findet man Ruhe und Kraft. Das ist in einer Massenunterkunft, in einem Zelt oder einer Turnhalle unmöglich. Deshalb sind Wohnungen so wichtig. Sie sind der Schlüssel, um die Menschen bei uns ankommen zu lassen. Und deshalb müssen und wollen wir hier unseren Beitrag leisten!“
Foto(s): ASG/Aniko Reusche