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Antoniter Siedlungsgesellschaft bietet bezahlbaren und qualitativ guten Wohnraum

Als ein sozial orientiertes Wohnungsbauunternehmen, das für bezahlbaren und qualitativ guten Wohnraum steht, präsentierte sich die 1951 gegründete Antoniter Siedlungsgesellschaft mbH (ASG) kürzlich auf ihrer ersten Bilanz-Pressekonferenz.

Mieter mit kleinem Geldbeutel
Geschäftsführer Guido Stephan belegte dies mit Zahlen: 806 der insgesamt 1.668 Wohnungen der ASG sind mit öffentlichen Mitteln gefördert, sprechen also Mieter mit nicht allzu üppig gefülltem Geldbeutel an. Die Durchschnittsmiete der ASG-Wohnungen insgesamt lag im Vorjahr mit 6,17 Euro pro Quadratmeter monatlich noch unter der Durchschnittsmiete für neu errichtete Sozialwohnungen in Köln.

Nachhaltige Bestandspolitik
Auch im Hinblick auf eine nachhaltige Bestandspolitik kann sich die Bilanz sehen lassen: 2013 wandte die ASG, das einzige Immobilienunternehmen in Deutschland, das zu 100 Prozent der Evangelischen Kirche gehört, mehr als 2,2 Millionen Euro – oder 22,49 Euro pro Quadratmeter jährlich – für Instandhaltungs- und Modernisierungsarbeiten auf. „Zum Vergleich: Beim Verkauf der landeseigenen Wohnungsbausgesellschaft LEG wurde in einer Sozialcharta lediglich ein Mindestsatz von 12,50 Euro pro Quadratmeter festgelegt“, so Stephan.

30 neue Wohnungen in Brühl
Beim Neubau von Wohnungen hatte sich die ASG, die in Köln und der Region aktiv ist und mit ihrer technischen Kompetenz auch die evangelischen Gemeinden des Kirchenverbandes bei Bauvorhaben aller Art berät, im vergangenen Jahr allerdings zurückgehalten: „Wir haben uns auf Wohnungen aus den 60er und 70er Jahren, für die vom Alter her eine Renovierung anstand, konzentriert“, sagte Stephan. „Aber schon bald werden wir wieder in den Wohnungsbau einsteigen und 30 Wohnungen in Brühl errichten, die ebenfalls alle mit öffentlichen Mitteln gefördert werden.“

Gesellschafter unterstützen investive Maßnahmen
Trotz der umfangreichen Investitionen in den Bestand konnte Guido Stephan für 2013 einen Jahresüberschuss von 676.000 Euro vorweisen, die Eigenkapitalrentabilität lag bei stolzen 3,9 Prozent. Die Gesellschafter der ASG, also der Evangelische Kirchenverband Köln und Region sowie die vier Kölner Kirchenkreise, unterstützen die nachhaltige Unternehmenspolitik, indem sie für das abgelaufene Geschäftsjahr auf die Ausschüttung einer Dividende verzichteten und den Gewinn für investive Maßnahmen im Unternehmen beließen.

Sozialarbeiterinnen helfen auch bei Vereinsamung
Ein besonderes Augenmerk liegt auf der älteren Generation: Allein 42 Prozent der ASG-Wohnungen sind öffentlich geförderte Seniorenwohnungen, die ausschließlich an Menschen über 60 vermietet werden. Doch auch im Gesamtbestand ist das Durchschnittsalter recht hoch: Mittlerweile sind 50 Prozent der Mieter über 65 Jahre alt. Die ASG trägt dem Rechnung, indem sie – für ein mittelständisches Unternehmen in diesem Sektor bemerkenswert – eigene Sozialarbeiterinnen zur Betreuung der älteren Menschen anstellt. Derzeit sind es zwei, hinzu kommt eine Bürokraft, die ein- beziehungsweise zweimal pro Woche Sprechstunden in den ASG-Wohnanlagen anbieten und bei Problemen aller Art zur Seite stehen, ob es nun um notwendige Reparaturen oder um einen unverständlichen Rentenbescheid geht. "Bei den Besuchen können sie auch erkennen, ob irgendwo Vereinsamung droht, und natürlich sind die Sozialarbeiterinnen ständig telefonisch erreichbar", sagte Michael Manthey, kaufmännischer Abteilungsleiter der ASG.

Das Thema "Alter" wird wichtiger
„Außerdem haben wir 2013 eine weitere WG für demenzkranke Senioren in Köln-Dünnwald eröffnet, unsere insgesamt dritte“, berichtete Guido Stephan. „Aufgrund der demografischen Entwicklung wird das Thema ’Altern’ immer wichtiger, wir werden uns dieser Herausforderung auch mit neuen Wohnformen stellen.“

Kritik an Energie-Politik
Worte der Kritik richteten die Vorstandsmitglieder allerdings an die Politik. So seien in den vergangenen Jahren die technischen Anforderungen bei Maßnahmen zur Verbesserung der Engerieeffizienz derart hochgeschraubt worden, dass Mieter auch bei einer Senkung des Gasverbrauchs zum Beispiel noch mit einer Kostensteigerung zu rechnen hätten. "Wenn etwa die Wohnungen immer stärker gedämmt werden müssen, barucht man auch eine Belüftungsanlage", erläuterte Wolfgang Stenzel, technischer Geschäftsführer. "Dann fallen später Wartungskosten an." Es wirke fast, als habe die Regierung bei ihren ehrgeizigen Plänen zur Senkung der CO2-Emissionen die Privatwohnungen als Feld mit großem Potenzial entdeckt, das es nun voll auszuschöpfen gelte. Aber auch die "Mietpreisbremse" lasse in ihrer gegenwärtig diskutierten Form Modernisierungsmaßnahmen als unrentabel erscheinen: "Das begünstigt nur eine kleine Gruppe von Besserverdienden", sagte Guido Stephan.

Text: Hans-Willi Hermans
Foto(s): Hans-Willi Hermans