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Amtseinführung von Pfarrer Samuel Dörr: Innerlich frei, doch mit Gott verbunden

Die Mitglieder der Evangelischen Kirchengemeinde Bensberg kennen ihren neuen Pfarrer mittlerweile schon recht gut. Samuel Dörr füllt seit Anfang Mai die 1. Pfarrstelle mit Leben und Ideen und wurde mit einem Openair-Gottesdienst am Herkenrather Gemeindehaus im Frühsommer willkommen geheißen.

Doch wie es gerade eben ist, wirbelte auch hier die Corona-Pandemie Zeit- und Ortspläne durcheinander, so dass der offizielle Festgottesdienst zur Einführung mit Superintendentin Andrea Vogel nun im September in der beeindruckenden Zeltkirche in Kippekausen stattfand.

Der Kirchenraum mit seiner luftigen Weite und ungewöhnlichen Architektur inspirierte die Superintendentin in ihrer Begrüßung zu einem Vergleich: „Wir sollten Räume wahrnehmen und öffnen. Das wünsche ich auch Pfarrer Dörr. Er soll gemeinsam mit den Menschen in seiner Gemeinde neue Räume gestalten, denn das ist eine riesige Chance.“ Die Gemeinde dürfe und solle darauf neugierig sein, wie der Theologe sein Amt nun gestalte, welche Ideen er entwickele. „Innerlich frei und mit Gott verbunden“, so der Kerngedanke der Superintendentin.

„Sei mutig und stark, Gott wird Kraft geben“

Der Spruch aus Josua 1,9, den Samuel Dörr sich ausgewünscht hatte, ergänzte diese Gedanken durch die Zusage „Sei mutig und stark, Gott wird Kraft geben“. Pfarrer Dörr ging in seiner Predigt auf diese Wahl des Bibelspruchs ein. „Josua sollte Mose nachfolgen. Er trat in beeindruckende Fußstapfen. Ein großes Gefühl, doch Gott ist bei ihm.“ So ähnlich sei es bei ihm. Er sei in die Fußstapfen seines Vorgängers, Pfarrer Wolfgang Graf, getreten und sei nun dabei, eigene Spuren zu hinterlassen. Wie gut und praktisch Gotthelfe, verdeutlichte Pfarrer Dörr an seinem Hobby, dem Wandern, gerne in Schweden oder Norwegen. „Man überprüft beim Wandern immer den Boden, um zu sehen, ob es ein guter Grund für das Zelt ist, ob die Stelle windgeschützt liegt.“ Gott sei der Fels, der vor den Stürmen des Lebens schützt, so der Pfarrer. Gott ist derjenige, der immer weiß, wo der Mensch gerade steht – hier zog der Theologe die Analogie zur Wanderkarte. Und schließlich der Regenschutz. Wer bei Gott ist, der hat immer jemanden, der auf ihn achtet und Geborgenheit gibt.

Geborgenheit, Kraft und den festen Grund im Glauben

Diese Geborgenheit, Kraft und den festen Grund im Glauben wünschten ihm auch die Gemeindeglieder nach dem Votum in ihren Segenswünschen. Das Willkommen in der Gemeinde wurde erneuert und ergänzt: „Wir freuen uns auf dich mit ganzem Herzen. Deine neuen Ideen durften wir schon erleben und spüren.“

Zu diesen Ideen gehört ein Jugendtreff, der ab jetzt immer am frühen Freitagabend stattfindet. Ergänzt wird dieser Treff, der der Freizeitgestaltung und dem Austausch der jungen Leute untereinander gilt, durch ein Filmstudio, das Samuel Dörr mit den Jugendlichen aufbauen und nutzen möchte. Auch eine Ferienfreizeit in Norwegen – mit einer Wanderung natürlich – ist für 2022 geplant. „Ich möchte heraushören, was die Jugendlichen möchten und darauf eingehen“, kündigt der Pfarrer an.

„Kennenlernen-to-go“

Mit Bewegung hat ebenfalls ein weiteres Angebot zu tun, das Pfarrer Dörr dabei half, seine Gemeinde auch während der Pandemie kennenzulernen. Das „Kennenlernen-to-go“, also Spaziergänge durch Bensberg und die nähere Umgebung mit einzelnen Gemeindegliedern, führte zu Möglichkeiten des intensiven Austauschens. „Aktuell wird diese Möglichkeit nicht mehr so intensiv genutzt, doch dieses Angebot wird es weiterhin geben“, sagt Samuel Dörr, der sich in seiner neuen Gemeinde schon vollkommen zuhause fühlt.

Text: Katja Pohl/APK
Foto(s): Matthias Pohl