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Am 31. Oktober ist Reformationstag: Die diesjährige zentrale Reformationsfeier des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region findet im Altenberger Dom statt

Der Evangelische Kirchenverband Köln und Region veranstaltet – wie in jedem Jahr – eine zentrale Reformationsfeier am Samstag, dem 31. Oktober 2009, ab 14 Uhr. In diesem Jahr ist die Feier im Altenberger Dom, der – vor allem mit Blick auf sein 750-jähriges Bestehen – damit eine besondere Wertschätzung erfahren soll. Der Altenberger Dom, die ehemalige Abteikirche der Zisterzienser, wird als Simultankirche von evangelischen und katholischen Christinnen und Christen als Gottesdienstort wahrgenommen.

Gelegenheit zur evangelischen Selbstbesinnung
Am Reformationstag erinnern Protestanten in aller Welt jedes Jahr am 31. Oktober an den Beginn der Reformation durch Martin Luther vor fast 500 Jahren. Ob Luther am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen gegen verschiedene Missstände – wie den Ablasshandel in der Kirche seiner Zeit – tatsächlich an die Tür der Wittenberger Schlosskirche schlug, ist zwar historisch nicht gesichert. Die öffentliche Wirkung seiner Thesen ist jedoch unbestritten – und wird bis heute bedacht, auch als Gelegenheit zur evangelischen Selbstbesinnung und Selbstprüfung. Die Feier der Reformation ist außerdem ein Bekenntnis zu Jesus Christus. In ihm hat sich Gott unter den Menschen festgemacht. Von diesem Grundstein geht die Kirche aus, will sich daran orientieren und richten lassen.
Der Altenberger Dom ist für viele Menschen ein Ort, an dem sie sich geistlich durch das Wort Gottes, durch Musik und Gemeinschaft festmachen können. Zu dem diesjährigen Reformationsgottesdienst hat der Evangelische Kirchenverband Köln und Region Bischof Joachim Vobbe vom Katholischen Bistum der Alt-Katholiken in Deutschland, eingeladen, der die Predigt über 1. Korinther 3,11 halten wird: „Einen anderen Grund kann niemand legen, außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus“.

Begrüßung durch Stadtsuperintendent Rolf Domning
Schon 2006 hatte der Evangelische Kirchenverband Köln und Region zur Reformationsfeier in den „Bergischen Dom“ geladen. Sämtliche Plätze waren schon eine Viertelstunde vor Beginn des Gottesdienstes zum Reformationsfest besetzt. Rund 800 Protestanten waren der Einladung des Verbandes gefolgt und hatten sich im Altenberger Dom eingefunden. Darunter auch der Kölner Oberbürgermeister Fritz Schramma und Rolf Menzel, Landrat im Rheinisch-Bergischen Kreis. In diesem Jahr wird Stadtsuperintendent Rolf Domning die Gäste begrüßen, die liturgische Leitung des Gottesdienstes liegt in den Händen von Superintendentin Andrea Vogel, Superintendent Dr. Bernhard Seiger und Dompfarrerin Claudia Posche. Die musikalische Leitung hat Kirchenmusikdirektor Andreas Meisner übernommen, es singt die Domkantorei Altenberg. Im Anschluss sind alle eingeladen zu einem Empfang im Martin-Luther-Haus.
Und wie geht es ohne Auto nach Altenberg?
Um auch jenen Menschen eine Teilnahme am Gottesdienst zu ermöglichen, die über kein eigenes Fahrzeug verfügen und auch sonst keine Mitfahrgelegenheit haben, wird seitens des Verbandes ein kostenloser Bustransfer nach Altenberg organisiert. An zwei Stationen, am Busbahnhof Breslauer Platz (Rückseite des Hauptbahnhofs) und in Köln-Mülheim (Wiener Platz) halten Busse. Anmeldungen nehmen die Gemeindeämter entgegen oder das Büro des Stadtsuperintendenten unter 0221/33 82-101. Die Rückfahrt der Busse ab Altenberg ist für 17 Uhr festgelegt, so dass die Möglichkeit besteht, am Empfang teilzunehmen.

Zur Person Bischof Vobbe:
Joachim Vobbe wurde am 14. Juni 1972 zum Priester geweiht. Er ist verheiratet und hat zwei Söhne. Zum Katholischen Bistum der Alt-Katholiken in Deutschland kam er 1977. Zunächst war er Pfarrer in Blumberg und den Randgemeinden, danach 12 Jahre Pfarrer in Offenbach am Main, zuletzt als Dekan von Hessen. Die 52. Ordentliche Bistumssynode 1994 wählte ihn zum Nachfolger von Bischof em. Dr. Sigisbert Kraft und damit zum 9. Katholischen Bischof der Alt-Katholiken in Deutschland. Sein Leitspruch lautet: „Gott ist größer als unser Herz“, (1 Joh. 3,20).

Zentrale Reformationsfeier im Kirchenverband seit 1949
1949 lud der Evangelische Kirchenkreis Köln mit „Herzlicher Einladung“ ein zur „Evangelischen Kundgebung am Reformationsfest“. An diesem 31. Oktober sprach der Präses der Generalsynode der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bundesinnenminister Dr. Dr. Gustav Heinemann über das Thema „Evangelische Kirche heute“ – und zwar im Kongresssaal der Deutzer Messehalle. 1950 lautete das Motto: „Über allem der Glaube “ – Landesbischof D. Hanns Lilje aus Hannover lud die Kölnerinnen und Kölner zum zentralen Gottesdienst. Im Jahr 1955 fragte der Kölner Superintendent Hans Encke „Was heißt ‚Kirche Gottes‘?“, 1960 stellte Professor Dr. Wilhelm Stählin aus Rimsting bei der „Reformationskundgebung“ – wieder in den Messehallen – fest: „Wir sind Gottes Mitarbeiter“, im Anschluss daran lud Superintendent Hans Encke wie auch in allen Folgejahren zu einem Empfang in das damals gerade neu eingeweihte „Haus der Evangelischen Kirche“ in der Kartäusergasse ein. 1964 ging es um die „Kirche und die Konfessionen“, 1965 fragte Professor Dr. Walter Kreck aus Bonn „Eine neue Reformation?“ und 1970 beschäftigte sich die „Evangelische Woche“ und die Reformationsfeier in den Messehallen mit dem Thema „Christen für die Dritte Welt“.

Text: Al-Mana/Knapic
Foto(s): Engelbert Broich