Über die fristgerechte Fertigstellung der Altentagesstätte Dr. Schaefer-Ismer in Köln-Müngersdorf hatten sich alle gefreut: die Evangelische Clarenbach-Kirchengemeinde, seit 1975 Besitzerin von Grundstück und Gebäude, das Sozialwerk der Kirchengemeinde, das die Altentagesstätte betreibt, vor allem aber die Besucherinnen und Besucher der Einrichtung, Referentinnen und Referenten sowie Mitarbeitende. Im November sollte nach den siebenmonatigen Umbau- und Sanierungsarbeiten inklusive eines Erweiterungsanbaus der Betrieb wieder aufgenommen werden.
Doch dann kam die zweite Corona-Welle und mit ihr bundesweite Kontaktbeschränkungen und schließlich ein erneuter (Teil-)Lockdown. Das hatte zur Folge, dass die Arbeit in der idyllisch am Stadtwald gelegenen Altentagesstätte mit ihren inzwischen modernen, großzügigen, lichtdurchfluteten und vor allem durchgängig barrierefreien Räumen nicht wie geplant im November in altbewährter Form fortgesetzt werden konnte.
Gemeinsam statt einsam!
Trotzdem freute sich Uwe Zimmermann, Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde, bei einer kleinen Einweihungsfeier: „Wir haben es geschafft! Die Altentagesstätte erstrahlt in neuem Glanz!“. Dem stimmten alle zu, die das 1958 errichtete Einfamilienhaus noch kannten, das der frühere Besitzer Dr. Schaefer-Ismer 1975 der Gemeinde mit der Auflage, dort eine Altentagesstätte zu errichten, übertragen hatte.
„Man meint, das Haus hätte immer schon so dagestanden“, so Zimmermann. Jedoch sei der stufenlose barrierefreie Zugang zu den großen – durch mobile Schallschutzwände unterteilbaren – Räumen neu und ermögliche es nun allen Menschen, die hier ein und aus gehen werden, diesen Ort als Ort der Vernetzung, des Austauschs und der Gemeinschaft erleben zu können.
„Gemeinsam statt einsam – so lautet unser Motto!“, sagte der Pfarrer und dankte allen, die sich für das Projekt eingesetzt haben. Geplant wurde die Sanierung und Erweiterung von der Antoniter Siedlungsgesellschaft im Evangelischen Kirchenverband Köln und Region (ASG), die auch den Bauprozess begleitet hat. Mit deren Architekten Sven Maaßen habe man wunderbar und kompetent zusammengearbeitet. Auch der Firma Holzbau Hamacher, die den ca. 85 qm großen Anbau in Holzbauweise fertigte und auch die Innenarbeiten übernahm, galt sein Dank. Insbesondere erwähnte er an dieser Stelle Lieselotte Siebel, die mit ihrer „Kuno und Liesel Siebel Stiftung“ dazu beigetragen hatte, dass das Projekt möglich wurde.
Ein Ort, an dem Kirche stattfindet
Der Superintendent des Kirchenkreises Köln-Nord und Aufsichtsratsvorsitzende des Sozialwerks der Evangelischen Clarenbachgemeinde Markus Zimmermann freute sich, dass die wiedereröffnete Altentagesstätte weiterhin ein Ort sein wird, an dem Kirche stattfinden wird. „Hier wird das getan, was Menschen wünschen und brauchen: Man kann sich begegnen, gemeinsam auf sinnvolle Weise Zeit miteinander verleben, sich gegenseitig ermutigen und trösten, miteinander malen und viele Dinge tun, die hier segensreich umgesetzt werden können. Wer wissen will, was Kirche ist – hier ist sie erlebbar und erfahrbar“, sagte er.
Kurse fanden unter veränderten Corona-Bedingungen statt
Auch die Geschäftsführerin des Sozialwerks der Evangelischen Clarenbachgemeinde, Irina Helmert, zeigte sich begeistert von den neuen Räumen. „Das Alte hatte sein Flair, aber so wie es jetzt ist, wird es die Arbeit für alle angenehmer machen“, stellte sie fest. Der Leiter der Altentagesstätte, Thomas Lehmann, und die Koordinatorin des Diakonischen Werks Köln und Region für das SeniorenNetzwerk Müngersdorf, Heidi Matheis, beschrieben auf humorvolle Weise die vielen Unwägbarkeiten, die Corona in die gesamte Planung brachte.
„Das ist nicht gut gelaufen, alles war gut geplant und dann hat nichts geklappt“, schmunzelte Lehmann. Und damit meinte er weder die Unterstützung des Trägers und die gute Kommunikation mit der Kirchengemeinde, die viele Freiheiten in der Gestaltung ermöglichte und auf die Wünsche der beiden einging, noch die Bautätigkeiten, die „bestens durchgeführt“ durch die Firma Hamacher und sehr gut geplant und betreut durch die ASG reibungslos und genau im Zeitplan verliefen. Gemeint war die Planung der Gruppen und Aktivitäten, die während des Umbaus, eigentlich an anderer Stelle weitergeführt werden sollten, was wegen Corona nicht möglich war. „Zum Glück hielten die Referenten der Altentagesstätte immer Kontakt zu den Teilnehmenden und ermöglichten es sogar, unter veränderten Bedingungen die Kurse aufrechtzuerhalten“, so der Leiter der Einrichtung.
Die Altentagesstätte Dr. Schaefer-Ismer
Aus nahezu 40 Kölner Stadtteilen begegnen sich seit 1975 Menschen in der Altentagesstätte am Brauweilerweg 8 in Köln-Müngersdorf. Seit 1988 wird sie vom Sozialwerk der Evangelischen Clarenbach-Kirchengemeinde Köln-Braunsfeld betrieben. Das SeniorenNetzwerk Müngersdorf hat seit 2006 seinen Sitz in der Einrichtung.
Foto(s): Susanne Hermanns