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Also hat Gott die Welt geliebt. Die Weihnachtspredigt des Stadtsuperintendenten

„Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ Das ist der Text der diesjährigen Weihnachtspredigt, 1. Johannes 3, 16.

Pfarrer Ernst Fey, der Stadtsuperintendent im Evangelischen Stadtkirchenverband Köln fragt bei seiner Predigt an Heiligabend in der Dreifaltigkeitskirche, Köln-Ossendorf: „Begreifen wir das aber? Verstehen vor allem die jungen Menschen noch, was da gemeint ist? Hören wir noch die Botschaft durch all den Weihnachtstrubel und den Lärm der Weihnachtsmärkte und durch all die Geschäftigkeit und die Hast gerade dieser Tage?  Berührt uns denn die schlichte Weihnachtsbotschaft hinter den geschmückten Fassaden der überladenen Geschäfte, berühren uns die Worte des Johannes überhaupt noch in unserem ‚wirklichen‘ Leben, in unserem Innern – jenes Wort: ‚Also hat Gott die Welt geliebt…?‘

Das heißt nichts anderes, als das: Gott hat sich selbst, aus Liebe zu dieser Welt, in Je-sus Christus, den wir seinen Sohn heißen, als Geschenk für uns Menschen gegeben.

Das heißt doch nichts anderes, als das: Gott hat sich auf unsere Welt eingelassen, in letzter Konsequenz – mit all ihren Freuden und Schattenseiten und Unwägbarkeiten.

Im Mittelpunkt von Weihnachten, ja im Mittelpunkt unseres Lebens an jedem Tag, steht die Gabe der Liebe Gottes, sein großes Geschenk an uns, seine unbedingte Nähe. Da geschieht ein Wunder, ganz ohne unser Dazutun.

Und da steht nicht etwa der Appell zur Liebe – ‚Du sollst…‘ – am Anfang als ein ka-tegorischer Imperativ, eine Handlungsanweisung für unser menschliches Leben. Nein, der Grund und der Ausgangspunkt von Weihnachten ist Gottes Liebe für uns Menschen. Wir werden heute an eine Kraft außerhalb dessen erinnert, was wir je selbst könnten und tun. Gott, jenseits aller unserer Möglichkeiten – an Weihnachten feiern wir seine Nähe, Licht in dunkler Nacht…

Dies ist nur ein Auszug aus der Predigt des Stadtsuperintendenten. Er fährt fort: „Weihnachten erinnert an die andere, die eigentliche Lebensform, auch in modernen Zeiten: Im Fühlen und Begreifen, dass Gott uns nahe sein will, gibt es den solidarischen und verlässlichen Ansatz eines anderen Miteinanders, der Gemeinschaft.

Ich bin von der Sehnsucht der Menschen – ob jung, ob alt, ob mitten im Lebenskampf der Arbeitswelt – fest überzeugt. Wir suchen. Und sehnen. Und hoffen. Weil wir Men-schen sind.“

Wer die gesamte Predigt nachlesen möchte: hier.

Mit „Kommt, lasst ihn uns anbeten“, schließt Fey seine Weihnachtspredigt. Und wünscht uns allen Frohe Weihnachten!

Text: Ernst Fey
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