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„Als wir noch schön und hungrig waren….“ Buch mit Kochgeschichten erschienen

Seniorinnen erzählen „Kochgeschichten aus der schlechten Zeit“
„Dieses Buch ist wie eine gute, alte Blues-Platte“, schreibt Gerd Köster. Und verrät: „Übrigens; Bei uns gibt’s Heilig Abend immer Sauerbraten. Vom Pferd natürlich.“ Das Buch, das Köster als „trostspendend und lebensfroh“ lobt, heißt „Als wir noch schön und hungrig waren.“ Untertitel: „Kochgeschichten aus der schlechten Zeit.“ Entstanden ist es eher durch Zufall: Unter den Seniorinnen der Freitagsgruppe an der evangelischen Lutherkirche in der Südstadt kam das Gespräch auf’s Kochen. Und auf den Krieg. Sozialpädagogin Ingeborg Schäfer, die die Gruppe betreut, sah die Chancen. Es entstand ein 92-seitiges Buch, liebevoll illustriert und voller schöner Fotos: „Ich wollte wissen, wie das war im Krieg und auch danach, als es nichts zu kaufen gab; aber manchmal nur so wenig, dass es vorne und hinten nicht ausreichte“, skizziert Schäfer die Grundidee.

Kriegszeit, lebensnah in Koch- und Alltagsgeschichten erzählt
Darum geht es: Wie Not erfinderisch macht. Und so ganz nebenbei werden die Umstände der Kriegszeit, die Not und alle Schwierigkeiten plastisch. Ob nun eine der Seniorinnen von dem Drama und daraus entsehenden Ehestreit erzählt, wenn die einzigen Bohnen für die Suppe aus Versehen nicht alle gar werden, eine andere von ihrer improvisierten Hochzeitstorte, ob sie die „Schwarzmarktgeschäfte“, den Diebstahl von zwei Kilogramm Mehl aus purem Hunger beschreiben, oder ob sie sich an exotische Gerichte wie den „persischen Reis“ erinnern – alles ist lebensnah erzählt, unterstützt noch durch die Porträts und den Kurzlebenslauf jeder Erzählenden.

Das Buch ist leider seit Sommer 2006 vergriffen – und soll auch nicht mehr neu aufgelegt werden.

Text: Al-Mana
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