Prof. Dr. Athina Lexutt, Reformationsgeschichtlerin aus Gießen, wird am Donnerstag, den 4. Juli, um 19 Uhr in der Melanchthon-Akademie in Köln einen Vortrag über das Thema „500 Jahre Leipziger Disputation“ halten. Im Sommer 1519 hatten Martin Luther und der papsttreue Theologie-Professor Johannes Eck in Leipzig ein öffentliches Streitgespräch über den „neuen Glauben“ in Deutschland geführt. Luther wurde bei diesem Gespräch von dem Gelehrten Philipp Melanchthon und dem Theologen Andreas Karlstadt begleitet.
Was im Laufe des Streitgespräches geschah, gehört für Experten zu dem Spannendsten und Wichtigsten, was die frühe Reformationsgeschichte zu bieten hat, denn es ging zwischen Eck und Luther plötzlich darum, wer in der Kirche eigentlich das Sagen hat. Diese Frage, über die damals das „Tischtuch“ zwischen Protestanten und Katholiken „zerschnitten“ wurde, gehört auch heute noch zu dem Spannendsten und Wichtigsten in der Ökumene: „Was bedeutet es, wenn die Bibel allein Autorität über Denken und Leben des Christenmenschen hat?“
Aus dieser Fragestellung leitet die Gießener Kirchenhistorikerin auch aktuelle Impulse für die Ökumene der Zukunft auf. „Es lohnt sich dahin zurück zu blicken, auch als ‚Heilung der Erinnerung‘.
Heute sprechen Christenmenschen und die Kirchen ganz anders miteinander. Leipzig war auch eine verpasste Chance für die notwendige Reformation!“, sagt Dr. Martin Bock, Leiter der Melanchthon-Akademie. „Prof. Lexutt wird uns berichten, was diese Fragestellung: Wer das Sagen in der Kirche hat, auch heute noch für die Kirche bedeutet.“ Der Eintritt für den Vortrag kostet 5 €, Karten gibt es an der Abendkasse.
Weitere Informationen: Melanchthon-Akademie, Kartäuserwall 24 b, 50678 Köln, Tel.: 0221/931803-0, www.melanchthon-akademie.de
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