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allerhand Alltagsgeschichten: Ostern

Was machen wir, wenn wir in einer Situation keinen Ausweg mehr sehen? Wie erging es den drei Frauen, die am Ostersonntag früh zum Grab von Jesus gingen? Pfarrer Dieter Schwirschke erzählt ihre Geschichte in ALLERHAND Alltagsgeschichten für gehörlose Menschen in Gebärdensprache.

Hier der gesamte Text zum Nachlesen:
Hallo und herzlich willkommen zu allerhand Alltagsgeschichten. Zwei Tage vor Ostern ist damals Jesus gestorben. Die Römer haben ihn damals an ein Holzkreuz genagelt, dieses aufgerichtet und ein paar Stunden später war Jesus tot. Ein jüdischer Mann fragte die Römer, ob er Jesus beerdigen dürfe. Die Römer waren einverstanden und der Mann nahm Jesus vom Kreuz, nahm ein großes Tuch, legte den Körper hinein, wickelte ihn ein und brachte ihn in eine Felsenhöhle. Damals war das so.

Den Eingang verschloss er mit einem großen Stein. Am Ostermorgen, zwei Tage später, treffen sich drei Frauen. Die wollten Jesus mit wohlriechenden Ölen salben. Auf diese Art und Weise wollten sie ihn ehren oder auch ihre Liebe noch einmal zeigen. So waren die drei Frauen auf dem Weg, als ihnen plötzlich einfiel, es ist eigentlich dumm. Da ist doch dieser riesengroße Stein vor dem Eingang. Wir können gar nicht rein. Er ist für uns Drei doch auch viel zu schwer, und da am Grab ist auch niemand, der uns helfen kann. So ein Mist! Wir haben den Stein vergessen! Jetzt bräuchten wir eigentlich Jesu Freunde. Die hätten uns helfen können. Aber wo sind sie? Nein, sie sind ja vorher schon alle davon, aus Angst. Dumm, dieser Stein! Ja, was wollen wir machen?

Manchmal kann man nichts machen im Leben. Da sind Probleme einfach zu schwer, zu groß, um sie zu lösen. Also wofür sollen wir eigentlich noch weiter gehen? Am besten ist, wir kehren um und gehen nach Hause. Es ist sinnlos, weiterzugehen. Interessant ist, dass die Bibel erzählt, dass diese drei Frauen nicht nach Hause gegangen sind, sondern weiter ihres Weges gingen. Und als sie ankamen, an diesem Felsen, staunten sie nicht schlecht, denn der Eingang war frei. Der riesige Stein war schon weg. Es war wie ein Wunder.

Ich selbst kann die Situation dieser drei Frauen sehr gut verstehen. Ich kenne sie auch gut, aus meinem eigenen Leben. Manchmal, da gibt es Situationen für mich, da sage ich, das ist mir zu schwer. Ich weiß gar nicht, wie ich dieses Problem lösen kann, wie ich das schaffen soll. Es ist wie ein großer Stein, den ich nicht wegrollen kann. Am besten ich gebe auf und fertig ist die Sache. Aber ich kenne es auch anders, dass dann plötzlich mein Problem, das vorher so riesengroß war, plötzlich sich in Luft auflöst, dass ich Hilfe bekomme, wo ich sie gar nicht erwartet habe.

Dass dieses schwere Problem sich auflöst und sich ein Weg öffnet. Vielleicht kennt Ihr das auch aus eurem Leben, solche Situationen, habt das schon erlebt, wo Ihr gedacht habt, ich schaff das nicht und dann plötzlich war das Problem doch weg und das, was vorher eine Grenze, eine Mauer, war, öffnete sich und es ging weiter. Ich wünsche es Euch, dass Ihr so etwas kennt. Ich hoffe es und ich hoffe, dass Ihr immer wieder auch Situationen erlebt, wo es weitergeht und Ihr solche Ostererfahrungen machen könnt. Tschüss, bis zum nächsten Mal.

Text: APK
Foto(s): APK