You are currently viewing Aktionswoche „Verbrannt und verbannt“: EL-DE-Haus setzt Zeichen gegen Bücherverbrennungen
Das EL-DE-Haus.

Aktionswoche „Verbrannt und verbannt“: EL-DE-Haus setzt Zeichen gegen Bücherverbrennungen

„verbrannt & verbannt“ – unter diesem Motto erinnert der Verein EL-DE-Haus, Förderverein des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln, an die Bücherverbrennungen durch die Nazis vor 90 Jahren. Er bittet Institutionen, Vereine, Schulen, Buchhandlungen und Geschichtswerkstätten im Rahmen einer Aktionswoche von heute, 10. Mai, bis Mittwoch, 17. Mai, aktiv zu werden. Es geht dabei nicht nur um die in der Vergangenheit verbrannten und verfemten Autorinnen und Autoren. Auch heute werden in vielen Ländern Autorinnen und Autoren verfolgt und ihre Bücher verbannt.

Die Oberbürgermeisterin der Stadt Köln, Henriette Reker, hat die Schirmherrschaft über diese Aktionswochen übernommen. Sie wird heute um 19 Uhr die Aktionswoche in der Zentralbibliothek am Neumarkt eröffnen. Dort treten auf: Lale Akgün, Navid Kermani, Günter Wallraff und Eva Weissweiler – moderiert von Fatih Çevikkollu. Einen musikalischen Beitrag leistet die Sängerin Maryam Akhondy, die von Mostafa Akhondy mit der akustischen Gitarre begleitet wird. Inzwischen konnten mehr als 100 Kooperationspartnerinnen und -partner gewonnen werden. Sie werden mit eigenen Veranstaltungen die Aktionswoche vielfältig gestalten. Die Übersicht finden Sie hier: https://verbranntundverbannt.info/veranstaltungstermine/

Zwischen dem 10. und 17. Mai 1933 fanden in Deutschland zahlreiche Bücherverbrennungen statt, initiiert durch die nationalsozialistische Deutsche Studentenschaft im Rahmen der Aktion “Wider den undeutschen Geist”. Am 10. Mai begann es in Berlin und anderen Städten, in Köln geschah dies am 17. Mai an der Kölner Universität, zu der Zeit in der Claudiusstraße.

Literaturgottesdienst von Keun bis Klepper

14.05.2023, 11:30
Evangelische Gemeinde Köln
Christuskirche, Dorothee-Sölle-Platz 1, 50672 Köln
„Als es Nacht wurde“

In der Christuskirche, Dorothee-Sölle-Platz 1, 50672 Köln, gibt es am 14. Mai um 11.30 Uhr einen Gedenkgottesdienst zur Bücherverbrennung – den Literaturgottesdienst von Keun bis Klepper: „Als es Nacht wurde“. In diesem Gottesdienst wird an eine dunkle Zeit in Deutschland und Europa erinnert, und wie es damals in Köln war. Am 17. Mai vor 90 Jahren wurden in Köln in der Claudiusstraße vor der alten Universität – heute TH – zur „Säuberung der Bibliotheken von zersetzendem Schrifttum“ die Bücher verbrannt – von jüdischen, kommunistischen, pazifistischen oder schlicht: unliebsamen Autoren und Autorinnen. Eine davon ist die Bestseller-Autorin Irmgard Keun. Und es wird das Wirken von Jochen Klepper vorgestellt, den wir heute vor allem als Texter von Kirchenliedern kennen. Mit Pfarrer Mathias Bonhoeffer, Dörte Münch und Diana Zulfoghari, und musikalisch begleitet durch das Cello von Lilian Mann.

www.christuskirche-mitten-im-leben.de

​Literaturgottesdienst zum Gedenken an die Bücherverbrennung

14.05.2023, 18:00
Evangelische Gemeinde Köln
AntoniterQuartier, Antoniterstraße 14 – 16, 50667 Köln
Literaturgottesdienst zum Gedenken an die Bücherverbrennung

Im Rahmen der Aktionswoche „verbrannt & verbannt“ wird in Köln vom 10. bis 17. Mai 2023 an die nationalsozialistischen Bücherverbrennungen erinnert, die vor 90 Jahren ihren Anfang nahmen. Der Gottesdienst thematisiert das Gedenken an die Künstler, deren Werk auf diese Weise vernichtet werden sollte. Markus Herzberg rezitiert Texte von verfemten Dichtern, KMD Johannes Quack spielt am Flügel Werke von Paul Hindemith, Béla Bartók, Kurt Eissler und Kurt Weill. Die Veranstaltung findet im Antonius Saal, Citykirchenzentrum, Antoniterstraße 14-16, 50667 Köln, statt.

Lesung in der Melanchthon-Akademie

16.05.2023, 19:00
Melanchthon-Akademie, Kartäuserwall 24b, 50678 Köln
Maria Leitner im Sturm der Zeit
Reisespuren einer rasenden Reporterin

Kennen Sie sie? Maria Leitner (1892-1942)  berichtete kritisch über die ungerechten Strukturen und Arbeits- und Lebensbedingungen von geringverdienenden Frauen in Deutschland und in den USA, sie schaute genau hin, hat mutig und risikofreudig Partei ergriffen, Ungerechtigkeit benannt und Geschichte(n) von unten geschrieben –  bis sie selbst davon betroffen wurde und ihre Schriften auf der ‚schwarzen Liste‘ auftauchten. Sie gehört erinnert und gewürdigt. Deshalb lesen Dorothee Schaper und Almuth Voss am 16. Mai von 19 bis 21 Uhr in der Melanchthon-Akademie, Kartäuserwall 24b, 50678 Köln aus ihren Werken und ihrem Leben. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe und Aktionswoche „Verbrannt und verbannt: Bücher und ihre Autorinnen“ des Vereins EL-DE-Haus mit Partner:innen in Erinnerung an die Verbrennungen von Büchern im Jahr 1933 statt. Die Kosten betragen 5 Euro.

Anmeldung erforderlich, Tel: 0221 931 803 0, anmeldung@melanchthon-akademie.de
www.melanchthon-akademie.de

Text: APK
Foto(s): Sammy Wintersohl