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7. Himmelfahrtslauf in Schildgen: Zu Fuß auf der Jagd nach dem Gelben Trikot. Olympiasiegerin Ulrike Nasse-Meyfarth und Ingo Schultz gaben das Startsignal

Mit der Ruhe im Unterscheider Wald war es am Himmelfahrtstag wieder vorbei. Zum siebten Mal veranstaltete die Evangelische Kirchengemeinde Altenberg/Schildgen, Bezirk Andreaskirche, ihren beliebten Himmelfahrtslauf. 233 Kinder, Jugendliche und Erwachsene, darunter auch Pfarrer Christoph Nötzel, drehten ihre Runden auf dem 1,5 Kilometer langen Kurs in dem Waldgebiet. 1.904 Runden absolvierten sie insgesamt, was einer Strecke von 2.856 Kilometern entspricht.

Erlös für Arbeiten am Gemeindezentrum
Als „Schuldeneintreiber“ wird sich der zwölfjährige Kevin in den nächsten Tagen betätigen. „Meine Großeltern, meine Eltern und mein großer Bruder haben mir jeweils einen Euro pro Runde zugesagt“, erzählt er stolz. 15 Runden hat er geschafft. Sein Freund Fritz (13) hatte sich ebenfalls in der Familie zahlungskräftige Sponsorinnen und Sponsoren gesucht. „Die kennen das schon vom letzten Mal“, schmunzelt der Junge. Da sie damals von seiner Rundenzahl – und den entstandenen Kosten – mehr als überrascht waren, haben sie dieses Mal „nur“ einen Fixbetrag zugesagt. Aber egal, ob Rundenabrechung oder Festbetrag – alle Läuferinnen und Läufer hatten sich für diesen Tag wieder die finanzielle Unterstützung eines oder mehrerer Sponsoren gesichert. Schließlich werden mit dem Erlös des Himmelfahrtslaufes wieder die Bauarbeiten am Gemeindezentrum finanziert. „Dieses Mal gehen die Einnahmen in die Außengestaltung wie Vorplatz, Windfang oder Eingangstüren“, erzählt Presbyterin Antje Rinecker. Im vergangenen Jahr kamen mehr als 14.000 Euro für die Umgestaltung des Gemeindezentrums zusammen, „diesmal haben wir auf jeden Fall wieder die 10.000-Euro-Marke geknackt“, so Rinecker nach einer ersten groben Schätzung.

Sportprominenz gab Startsignal
Auf den Weg geschickt wurden die Läuferinnen und Läufer in diesem Jahr von sportlicher Prominenz. Ulrike Nasse-Meyfarth, Doppel-Olympiasiegerin im Hochsprung, und Ingo Schultz, Vize-Europameister über 400 Meter, zählten gemeinsam mit Moderator Sebastian Hempfling den Countdown bis Null runter, woraufhin sich das Feld in Bewegung setzte. Ingo Schultz war schon einmal beim Himmelfahrtslauf, sein Sohn startete in diesem Jahr auch. „Ulrike Nasse-Meyfarth wohnt in Voiswinkel. Ich habe sie einfach angerufen und gefragt“, erklärt Rinecker die prominente Unterstützung. Immer wieder feuerten die beiden erfolgreichen Leichtathleten die Sportlerinnen und Sportler an, wenn sie den Start- und Zielbereich passierten. Und auf der anderen Seite, nach der Hälfte des Rundkurses, wartete ein Streckenposten auf die Aktiven, wo sie mit Wasser und Bananen versorgt wurden.

Gelungenes Gemeindefest mit Livemusik und Pokalen
Rund um den Himmelfahrtslauf gruppierten sich aber wieder einige andere Veranstaltungen, die den gesamten Tag zu einem rundum gelungenen Gemeindefest werden ließen. Los ging es wieder mit dem Waldgottesdienst unter freiem Himmel, anschließend interviewte Sebastian Hempfling die beiden prominenten Sportler. Nach dem Lauf gab es ein Spielefest im Wald, Leckereien vom Grill und Livemusik von der Jazzband „D.J.O.D.Ä.A.“. „Es war eine super Stimmung bis in den späten Nachmittag“, freut sich Antje Rinecker über die gute Atmosphäre. Höhepunkt des Tages war natürlich wieder die Siegerehrung. Drei Pokale wurden vergeben: Die erfolgreichste Kindergruppe war das Team der OGS „Villa Concordia“, bei den Jugendlichen erhielten vier Mädchen, die als „Cookies“ antraten, einen Pokal, und das beste gemischte Team aus Kindern und Erwachsenen war die Kindertagesstätte „Schneckenhaus“ der Gemeinde. Dazu wurden noch 28 Medaillen verliehen. Unter anderem an den fünfjährigen Felix Sistig, der zehn Runden absolvierte, und an die gleichaltrigen Kira Meis, Line Pavalkat, Jona Oessenich und Franziska Fleck, die alle neun Runden durch den Untereschbacher Wald drehten. Ebenfalls eine Medaille erhielt Wolf Savary, mit 81 Jahren ältester Teilnehmer des Himmelfahrtslaufes. Mit neun Runden zeigte er, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Erstmals werden in diesem Jahr auch die Gelben Trikots für die beste Spendensammlerin und den besten Spendensammler verliehen. „Die Gewinner stehen aber erst fest, wenn alle Spenden eingegangen und abgerechnet worden sind“, sagt Rinecker. Beim Schildgener Dorffest im Juni werden dann aber die Gewinner der Gelben Trikots offiziell bekannt gegeben. Und im nächsten Jahr können sie ihren Titel natürlich verteidigen . . .

Text: Jörg Fleischer
Foto(s): Jörg Fleischer