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50 Jahre übergemeindliche evangelische Jugendarbeit in Köln und Region

Die Fahne am „Haus der Jugend“, an der Fassade des Evangelischen Jugendpfarramts in der Kölner Südstadt tut es kund: Die übergemeindliche evangelische Jugendarbeit in Köln und Umgebung besteht im Oktober fünfzig Jahre. Jugendpfarrer Werner Völker freut sich, dass „genau sechs Monate vor dem Beginn der Festwoche“ wie vorgesehen das Banner platziert werden konnte. Darauf sind in Weiß auf Blau schlagwortartig die Angebote des Festprogramms zu lesen: Fachkongress, Festakt, JugendTalentTage, KinderFerienSpaß und KölnerKonfiKrimi.

Eine der ersten „Offenen Türen in Köln“
Völker leitet seit langem das „Jupf“, das Jugendpfarramt des Evangelischen Kirchenverbands Köln und Region. Es fungiert unter anderem als Geschäftsstelle der Evangelischen Jugend in Köln und Umgebung, vertritt sie nach außen und bietet diverse Service-Leistungen. Am Sitz der Einrichtung am Kartäuserwall 24 b stellte der Amtsleiter nun gemeinsam mit Ina Kruwinnus, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit und Medienpädagogik, in einem Pressgespräch die geplanten „Feier“-Termine vor. Zu diesen laden die Jugendreferate der vier Kirchenkreise des Verbands und das Jugendpfarramt gemeinsam ein.
Im Oktober 1961 sei das „Haus der Jugend“ am Kartäuserwall vom (damaligen) Evangelischen Kirchenkreis Köln als „Zentrum für außerschulische Bildungsarbeit mit Jugendlichen“ eröffnet worden, blickte Völker zurück. „Das Bildungshaus für Jugendliche mit offenem Anspruch zählte damals zu den ersten Offenen Türen in Köln.“ Von Anfang an habe es als Modellprojekt für evangelische Gemeinden gedient, wie man Jugendarbeit auch „machen“ könne – „eben nicht allein, wie es bis dahin üblich gewesen ist, Gruppen orientiert“. Und bis heute habe hier die Tradition, modellhaft Jugendarbeit zu leisten, fortgeführt werden können.

Vernetzung und Kooperation
Das Jugendpfarramt unterstütze gemeinsam mit den Jugendreferaten der Kirchenkreise die selbst verwaltete Kinder- und Jugendarbeit in den Gemeinden, so diese denn wollten, konkretisierte Völker die Arbeit des Amts. Es sei in den Jahren gelungen, sehr viele Gemeinden einzubinden. Völker hält dabei die Vernetzung untereinander und Kooperation miteinander „nach wie vor für wesentlich“. Als zweites Standbein der übergemeindlichen Kinder- und Jugendarbeit nannte der stellvertretende Vorsitzende der Evangelischen Jugend in Köln und Umgebung die Mitarbeitenden-Schulung. Die Ehrenamtlichen in den Gemeinden müssten begleitet werden, Fortbildungen erhalten. Auch darum kümmerten sich die vier Jugendreferate und das Jugendpfarramt.

Die ersten Termine sind schon im Mai
Das „Jubiläum“ wolle man nicht in einer der üblichen Formen feiern, betonte Völker. Vielmehr werde es neben einem obligatorischen Festakt weitere Angebote geben. Insbesondere Veranstaltungen für jene Menschen, „an die sich unsere Arbeit richtet“: Kinder, Jugendliche und Ehrenamtliche. Gleichwohl bleibe die Öffentlichkeit nicht außen vor. So präsentiert sich die Evangelische Jugend in Köln und Umgebung im Vorgriff auf die zentralen Oktober-Termine ab dem Montag, 2. Mai, innerhalb der „Schaufenster-Reihe“ der Evangelischen Informationsstelle Köln im CityPavillon an der Antoniterkirche. „Wir zeigen einen Ausschnitt unserer Arbeit heute“, so Kruwinnus. Bis Ende Mai können sich Interessierte im CityPavillon an der Schildergasse 57 etwa über die in und von Gemeinden angebotenen Freizeiten und Jugendbegegnungen informieren. Eine gezielte Freizeitenberatung können Jugendliche, Kinder und Eltern am Mittwoch, 4. Mai, von 14 bis 16 Uhr, in Anspruch nehmen. Thematisiert wird auch der 1985 begründete „Kölner Treff“. Organisiert wird er jeweils zum Deutschen Evangelischen Kirchentag als Gemeinschaftsprojekt von zahlreichen Jugendlichen aus verschiedenen Kirchengemeinden des Verbandes. „Der ´Kölner Treff´ ist auf Kirchentagen Anlaufstelle für Menschen aus Köln und Umgebung, zugleich ein Angebot für alle anderen Besuchenden“, erläuterte Völker. Er sei eine Mischung aus Café, Treffpunkt und Aktionsort, trage aber stets ein anderes Gesicht. In die Vorbereitung des „Kölner Treffs“ auf dem Kirchentag in Dresden seien derzeit 135 Jugendliche eingebunden. Innerhalb der Präsentation besteht ein weiterer gesonderter Termin. Am Mittwoch, 25. Mai, sind von 16 bis 18 Uhr alle an der Jugendarbeit Interessierten oder jemals in der Evangelischen Jugend Aktiven in den Citykirchenpavillon, Schildergasse 57, eingeladen, sich bei Kaffee und Kuchen auszutauschen.

Und hier die einzelnen Termine des Festjahres auf einen Blick:

Die Ausstellung „Fundstücke aus 50 Jahren übergemeindlicher Jugendarbeit“
Der „Begegnungstag“ am Mittwoch, 25. Mai, sei auch dazu geeignet, Schätze und Fundstücken aller Art zur Geschichte der Evangelischen Jugend in Köln und Umgebung mit oder vorbei zu bringen, so Kruwinnus. Dringend würden noch Quellen und Dokumente insbesondere aus den 1960er Jahren benötigt für eine möglichst umfangreiche und aussagekräftige Bestückung der „Jubiläums“-Ausstellung „Fundstücke aus 50 Jahren übergemeindlicher Jugendarbeit“. Sie wird am 28. September im „Haus der Jugend“ eröffnet werden. Berücksichtigung finden sollen darin natürlich auch die Ferienfreizeiten und internationalen Jugendbegegnungen.

Der Festakt
Der Festakt findet am Mittwoch, 19. Oktober, abends im Jugendpfarramt, Kartäuserwall 24b, in der Kölner Südstadt statt. Gäste werden unter anderen aktuelle und ehemalige Mitarbeitende, Freunde und Förderer der Evangelischen Jugend sein.

Fachtagung für hauptberuflich Mitarbeitende
Ebenfalls am Mittwoch, 19. Oktober, treffen sich hauptberuflich Mitarbeitende in den Gemeinden und Kirchenkreisen, Verantwortliche und Fachleute in anderen Jugendverbänden und Feldern der Jugendhilfe zu einer Tagung im Jugendpfarramt. Dort soll der in der Ausstellung behandelte historische Aspekt um einen notwendigen Blick aufs Heute und in die Zukunft ergänzt werden.
Völker kündigte namhafte Referentinnen und Referenten aus dem gesamten Bundesgebiet an. Gemeinsam will man sich etwa folgenden Fragen widmen: „Wie sieht evangelische Kinder- und Jugendarbeit in Zukunft aus. Was wird ihre Rolle sein angesichts der gesellschaftlichen Veränderungen, die wir derzeit beobachten?“

JugendTalentTage
Am Wochenende 22. und 23. Oktober steht die Förderung individueller Fähigkeiten und Interessen im Vordergrund. Die kreativen Workshops und sportlichen Angebote innerhalb und auf dem Außengelände des Jugendpfarramtes richten sich zunächst an Jugendliche ab 14 Jahren. Ebenso sind ehrenamtliche Mitarbeitende eingeladen, sich von den Angeboten für die Jugendarbeit in der eigenen Gemeinde inspirieren zu lassen.

KinderFerienSpaß
Eine ganze Woche lang, vom 24. bis 28. Oktober, können nicht nur Kinder aus evangelischen Gemeinden ein vielfältiges Aktions- und Spielprogramm wahrnehmen. Unter anderem wartet der Kinderzirkus miniMUMM, der zuvor bereits die JugendTalentTage bereichert hat, mit Artistik, Jonglage und Zauberei auf. Es werden neue Spiele eingeführt, dabei aber die „Klassiker“, darunter ein Fußballturnier, nicht vergessen.

KölnKonfiKrimi
Am Samstag, 29. Oktober, ist den Konfirmandengruppen aus den vier Kirchenkreisen des Verbandes eine eigene Veranstaltung gewidmet. Sie nennt sich „KölnKonfiKrimi“, und verspricht neben Geselligkeit reichlich Spannung. Die teilnehmenden Mädchen und Jungen begegnen nicht nur Konfis aus vielen anderen Gemeinden. Insbesondere beschäftigen sie sich auf einer Erkundungstour durch die Südstadt spielerisch mit dem Thema „Martin Luther und die Bedeutung der Reformation heute“.

Jugendgottesdienst beendet die Festwoche
Ein Jugendgottesdienst soll den Konfitag am 29. Oktober und damit gleichzeitig auch die Festwoche beschließen.

Text: Engelbert Broich
Foto(s): Broich