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Kantor Marc Gornetzki servierte der Pfarrerin im Ruhestand einen Cocktail im Liegestuhl.

„Vertrautes loslassen“ – Sabine Pankoke verabschiedet sich nach über 30 Jahren aus der Gemeinde Lechenich

Die Worte „Vertrautes loslassen“ stellte die Pfarrerin Sabine Pankoke in ihrer letzten Predigt im Talar auf der Kanzel im Abschiedsgottesdienst voran. Ein Anlass zum Jubeln sei es eher nicht, ihr Abschied von der Gemeinde am Vorabend zum Jubilate-Sonntag, räumte Pfarrerin Sabine Pankoke ein. „Oder vielleicht doch einigen von ihnen“, fügte sie hinzu, was von den rund 260 Menschen in der Kirche der Versöhnung mit einem fröhlichen Lachen aufgenommen wurde. „Das Gemeindeleben ist immer im Fluss“, sagte sie, bisweilen auch schmerzlich, wie die Aufgabe der Gemeindezentren in Friesheim und Gymnich zeige, oder der Tod vieler Gemeindeglieder im letzten Jahr. In ihrer Predigt erzählte die Pfarrerin aber die heitere Geschichte von einer allumfassenden Weisheit, die im Spiel mit Gott Seil springt.

Freundlichkeit, Sachlichkeit und ein besonderer Humor

 Im Gemeindezentrum feierte die Gemeinde ihre scheidende Pfarrerin Sabine Pankoke.
Im Gemeindezentrum feierte die Gemeinde ihre scheidende Pfarrerin Sabine Pankoke.
Bekannte Lieder hatten langjährige Mitarbeiterinnen und das Presbyterium mit der Pfarrerin Friederike Schädlich auf Sabine Pankoke umgedichtet.
Bekannte Lieder hatten langjährige Mitarbeiterinnen und das Presbyterium mit der Pfarrerin Friederike Schädlich auf Sabine Pankoke umgedichtet.

Pfarrerin Friederike Schädlich hatte zum Abschiedsgottesdienst die Gemeinde begrüßt. Zur „Entpflichtung“ seiner Kollegin Sabine Pankoke aus dem Kirchendienst nach über 30 Jahren Tätigkeit in der evangelischen Gemeinde Lechenich war der Synodalassessor des Kirchenkreises Köln-Süd,  Michael Miehe, in die Lechenicher Kirche gekommen. Eine Frau als Pfarrerin, das sei bis auf den heutigen Tag keine Selbstverständlichkeit, betonte er. Gekommen waren neben der Anfang Mai eingeführten Diakonin Ulrike Gottlieb die katholischen Pastore Hans-Peter Kippels und Josef Pikos, die sich der Pfarrerin durch den von ihr vorangetriebenen  Ausbau der Ökumene in vielen gemeinsamen Gottesdiensten und Reisen ihrer Gemeinden verbunden zeigten. Freundlichkeit, Sachlichkeit und ein besonderer Humor zeichne Sabine Pankoke aus, sagte Hans-Peter Kippels. Im Gottesdienst nahmen die Presbyterin Dorothea Hartmann und, – unter Tränen – die stellvertretende Vorsitzende des Presbyteriums Katja Eggert Abschied.

Lustig ging es aber später im Gemeindezentrum zu, mit einem singenden Presbyterium, einer scheidenden Pfarrerin im Liegestuhl mit einem von Kantor Marc Gornetzki servierten Cocktail und Kathrin Krabbe, die Begebenheiten aus dem Büro des evangelischen Krankenpflegevereins in unmittelbarer Nachbarschaft zum Haus der Pfarrerin erzählte.

Wie ihr Leben nun aussehen werde, sei noch völlig offen, sagte Sabine Pankoke. Zunächst ziehe sie nach Bad Neuenahr um, um den Abschied auch räumlich zu vollziehen, sie komme aber gerne noch in Lechenich zu Besuch, und sie freue sich schon: „Endlich werde ich mal keine Termine haben.“

Text: Oliver Tripp
Foto(s): Oliver Tripp