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200 Jahre Evangelisches Köln: Blaukopp, die Vernissage der Ausstellung

BLAUKOPP!
„Blaukopp“, ist ein Spitzname für Protestanten, dessen historische Herkunft leider nicht zweifelsfrei geklärt werden kann. Klar dagegen ist: Evangelische Gemeinden gab es bereits seit 1571 in Köln – Menschen, die verfolgt, verfemt, oder sogar ihres Glaubens wegen auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden. Erst 1802 – in Deutschland bemerkenswert spät – durfte der erste, öffentliche, evangelische Gottesdienst Kölns abgehalten werden: Der Evangelische Stadtkirchenverband Köln feiert in diesem Jahr „200 Jahre Evangelisches Köln“.

Darum präsentiert der evangelische Kirchenkreis Köln-Mitte vom 27. September bis 27. Oktober in der Trinitatiskirche (Filzengraben 4-6) eine Ausstellung, begleitet von über 20 Veranstaltungen, die die 200-jährige Geschichte erfahrbar machen: Einzelschicksale und Stadtgeschichte werden miteinander verbunden und auf 25 spannenden Bildtafeln des Grafikers Hermann Vogel präsentiert. Stationen evangelischen Lebens, etwa: „von Ketzern und Lumpen“, der „Mischehenstreit“ oder – in der Neuzeit – das „Wanderkirchenasyl“.

Die Ausstellung gibt in 25 Episoden und mit Hilfe eines Archiv-Kubus Einblick in das Wesen und Wirken von Protestanten in Köln. Einzelschicksale und Stadtgeschichte wurden miteinander verbunden und gaben einen bis in die Gegenwart reichenden kursorischen Überblick. Das „KlangRaumArchiv“, die Videoinstallation „im bauch des Archivars“ und die Videoprojektion „Das Wort“ setzten sich mit der Geschichte künstlerisch auseinander. Lebendig erfahrbar wurde das Ganze durch das „Blaukopp-Festival 2002“, das einen Monat lang mit vielfältigen Konzerten, Performances, Vorträgen und Gottesdiensten Vergangenheit und Gegenwart protestantischen Wirkens in Köln kulturell gestaltete.

Eröffnung: eine Uraufführung
Die Vernisage beginnt mit der Uraufführung einer KlangRaum-Live Aktion. Diese extra für die Ausstellung erstellte Auftragskomposition von Daniel Distelkamp verwendet Archivmaterial und Klangeindrücke aus evangelischen Kirchen Kölns. 200 Jahre protestantische Geschichte werden in Klang, Geräusch und Sprache umgesetzt und so zu Gehör gebracht. Sängerinnen und Sänger treten dabei sukzessive in den zunächst von einer Bandquelle beschallten Innenraum der Trinitatiskirche. Gemeinsam mit Sprechern und Instrumentalisten gestalten sie eine Eröffnungsperformance.

Alle Informationen hier: http://www.blaukopp.de

Tipps: Geschichte des evangelischen Köln
In unserem Dokumentanarchiv finden sich auch zahlreiche Texte zur Geschichte der Protestanten in Köln. etwa:
„Neue Impulse in der Kölner Wirtschaft durch protestantische Zuwanderer“ – – Vortrag von Dr. Ulrich S. Soénius, September 2002 beim Jahresempfang des Evangelischen Stadtkirchenverbandes Köln
200 Jahre freie evangelische Wortverkündigung – Ein kleiner Streifzug durch die protestantische Geschichte Kölns Detlev Prößdorf (2002)
Bürger erster und zweiter Klasse – Katholiken und Protestanten in Köln – Al-Mana (2002)
Die „heimlichen Gemeinden“ – Protestanten in Köln: Die heimlichen Gemeinden, 1571 bis 1802, Maria Al-Mana (2002)
Die Zünfte und die wirtschaftliche Situation der Protestanten in Köln bis 1802 – Maria Al-Mana (2002)
Evangelische Märtyrer – Aus den Anfängen protestantischen Lebens in Köln und Umgebung – Maria Al-Mana (2002)
Heimlich und verschwiegen – Die Geschichte der Protestanten im „hillije“ Köln und drumherum – Pressestelle Evangelischer Stadtkirchenverband Köln (1989)
Schiffer und Geusen, die ältesten evangelischen Gemeinden vor den Toren Kölns – Maria Al-Mana (2002)

Text: Al-Mana
Foto(s): ran