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20 Jahre Kölner Flüchtlingsrat – zum Weitermachen gibt es keine Alternative!


Am 19. März 2004 wird der Kölner Flüchtlingsrat 20 Jahre alt.



Vor genau 20 Jahren – am 19. März 1984 – fand die erste konstituierende Sitzung mit Vertreterinnen und Vertretern von Menschenrechtsorganisationen, Wohlfahrtsverbänden, mit Pfarrerinnen und Pfarrern, Rechtsanwälten, Sozialarbeitern und anderen im Haus der Evangelischen Kirche statt.



Im Sitzungsprotokoll von damals heißt es:



„Der Kölner Flüchtlingsrat soll von Einzelpersonen und Institutionen getragen werden, denen das Wohl der Flüchtlinge und das im Grundgesetz verankerte Recht der Flüchtlinge auf politisches Asyl am Herzen liegt. Der Kölner Flüchtlingsrat soll zu einer moralischen Instanz werden, die sich frei von so genannten Sachzwängen mit ihrer ganzen Kraft den in unserer Stadt und der Umgebung lebenden Flüchtlinge annimmt. Der Flüchtlingsrat soll nicht nur Sprachrohr für die Flüchtlinge sein, sondern auch ein Forum, in dem die Mitglieder ihre Erfahrungen austauschen und sich gegenseitig helfen können.“



Claus-Ulrich Prölß, Geschäftsführer des Fördervereins Kölner Flüchtlingsrat e.V.:



„Auch nach 20 Jahren müssen wir leider feststellen: die Würde von Flüchtlingen ist weiterhin antastbar, ihre Freiheit ist weiterhin verletzlich und die Gleichheit vor dem Gesetz weiterhin anfechtbar. Heute gilt wie vor 20 Jahren: Flüchtlingsschutz ist Menschenrechtsschutz. Solange die Garantien unserer Verfassung nur eingeschränkt gelten, wird der Kölner Flüchtlingsrat getreu seines Mottos: ‚Wir wollen Flüchtlingen zu ihrem Recht verhelfen‘ nicht müde werden, sich mit Biss für die Belange der Flüchtlinge einzusetzen!“



Anlässlich des Geburtstages erstellte der Flüchtlingsrat eine Broschüre, in der verschiedene Politikerinnen und Politiker auf Landes- und Stadtebene sowie Kolleginnen und Kollegen und andere Einzelpersonen zu Wort kommen. Den Anfang machen Peer Steinbrück, Ministerpräsident des Landes NRW, Fritz Schramma, Oberbürgermeister der Stadt Köln, und Klaus Lefringhausen, Integrationsbeauftragter der Landesregierung NRW.



Der Kölner Flüchtlingsrat erinnert in seiner Broschüre u.a. auch an die rechtlichen Voraussetzungen und Lebensbedingungen, die Flüchtlinge vor 20 Jahren in Deutschland vorfanden.



Claus-Ulrich Prölß:



„Ein immer restriktiver werdendes Asylverfahren, Sozialhilfekürzungen und die Einführung von Arbeitsverboten auf der einen Seite, wachsende Ausländerfeindlichkeit und Rechtsextremismus auf der anderen Seite. Auch die Umstände des Todes von Cemal Kemal Altun am 30.08.1983 veranlasste viele Menschen, sich für die Interessen der Flüchtlinge einzusetzen und sich in Bürgerinitiativen zu engagieren. Die Themen von einst sind auch heute nicht nur aktuell und brisant: die rechtliche Lage der Flüchtlinge hat sich dramatisch zugespitzt. Zum Weitermachen gibt es keine Alternative!“



Weitere Informationen finden Sie in unserer Broschüre „20 Jahre Kölner Flüchtlingsrat“ (PDF-Dokument – Acrobat Reader erforderlich, der kostenlos im Internet hier heruntergeladen werden kann), unter  unter der Mobilfunknummer 0171 / 7992647 oder im Internet unter www.koelner-fluechtlingsrat.de.


Idee:


Features und Geburtstagsreportagen? 20 Jahre aktiver Einsatz für den Flüchtlingsschutz? Wir stehen für Sie zur Verfügung.

Text: Claus-Ulrich Prölß
Foto(s): Kölner Flüchtlingsrat