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20 Jahre Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Köln: Pilgerweg, Paradiesströme, Festvorträge und mehr

Schon 1962 wurde der „Ökumenische Arbeitskreises der Kirchen in Köln“ gegründet, der 1989 in „Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Köln“ (ACK) umbenannt wurde – eine Arbeitsgemeinschaft, deren MItglieder sich durch große Geduld und kontinuierliche Arbeit auszeichnen: „Manche der damaligen Gründungsmitglieder, beispielsweise Erzpriester Constantin Miron, sind heute noch dabei“, erzählt Dr. Martin Bock, Akademieleiter und „Ökumenepfarrer“ des Evangelischen Kirchenverbands Köln und Region.


„Ökumene des Herzens“ – und der Menschen
Bock war es auch, der bereits 2007 in einem Aufsatz für den Bildband „Evangelische Kirchen in Köln und Umgebung“ über die „Ökumene des Herzens“ geschrieben hat:“Christliche Ökumene, verstanden als wahrhaftige Auseinandersetzung mit dem Schmerz der Kirchentrennungen und als Bemühung um eine Gemeinschaft des Glaubens und des Zeugnisses hängt an Menschen, die dafür empfindlich sind, und für die kirchliche Strukturen keine Hindernisse, sondern Möglichkeiten der Begegnung darstellen.“ So sehen das wohl viele Mitglieder der ACK: Zur Zeit arbeiten 18 Kirchen und kirchliche Gemeinschaften aktiv in der Kölner Arbeitsgemeinschaft zusammen: theologische Gespräche, Förderung der ökumenischen Zusammenarbeit in möglichst vielen pastoralen Feldern, das gemeinsame Eintreten für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung, Dialoge mit der Stadt und einzelnen Kirchenleitungen bilden die Schwerpunkte ihrer ökumenischen Arbeit. Die „Brückenwege“, „Ökumenemonate“ und ökumenische Gottesdienste zu verschiedenen städtischen oder kirchlichen Anlässen, das „Jahr der Bibel“, das „Köln NT“, das „Ökumenische Begegnungszentrum“ während des Deutschen Evangelischen Kirchentags 2007 im Domforum – das sind nur einige Beispiele der praktischen Umsetzung dieser Ökumene des Herzens“.

Die „Charta Oecumenica“ der europäischen Kirchen hat die Kölner ACK seit 2003 intensiv beschäftigt. Konkrete Initiativen wie die „Kölner Friedensverpflichtung“ 2006 sind daraus erwachsen, die Städtepartnerschaft Köln-Liverpool hat ein deutliches ökumenisches Gesicht. „Zeit für Gottes Schöpfung“ – auch mit diesem Motto greift die ACK eine europäische Initiative auf, welche die orthodoxen Kirchen bei der 3. Ökumenischen Versammlung in Sibiu/Hermannstadt 2007 erneuert haben.

All dieses Aktionen und Kooperationen, erfolgreichen Projekten und internationalen Bestrebungen trägt das „Feierwochenende“ 20 Jahre ACK am 2. und 3. Oktober – mit einigen begleitenden Veranstaltungen vor und nach diesem Datum – Rechnung: „Der ökumenische Pilgerweg und die begleitenden Vorträge sollen uns auf den Weg bringen, wie wir Gottes Schöpfung mit Kopf und Herz erfahren und in ihr verpflichtet werden können“ schreiben „in ökumenischer Verbundenheit für den Vorstand“ Monsignore Rainer Fischer, Dr. Martin Bock und Rainer Will in ihrem Einladungs-Flyer. Hier alle Veranstaltungen auf einen Blick:

Festakt und Empfang am Freitag, 2. Oktober 2009, 19.30 Uhr, im Domforum, Domkloster 3: „20 Jahre Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Köln“
Fest-Vortrag: Ökumenische Perspektiven für Europa – im Spannungsfeld zwischen konfessionellen und politischen Einigungsprozessen
Pfrarrerin Antje Heider-Rottwilm, Oberkirchenrätin a.D., Hamburg
Talk mit Gästen – unter anderem: Monsignore Rainer Fischer, Erzpriester Constantin Miron, eine Schwester des benediktinerordens, der ehemalige Ökumenebeauftragte des Evangelischen Kirchenverbands Köln und Region, Dr. Hans-Georg Link, Pfarrer Ulrich Otto, Rainer Will und weiteren Weggenossen

Zeit für Gottes Schöpfung“: Pilgerweg am Samstag, 3. Oktober 2009, 10 bis 18 Uhr
Als ein „Ökumenischer Schöpfungstag“ ist der Pilgerweg von Köln nach Brühl überschrieben. „Wir nehmen Gottes Schöpfung elementar unter die Füße; der gemeinsame Pilgerweg führt uns von Köln-Klettenberg bis zur Griechisch-orthodoxen Kirche „St. Johannes d. Täufer“ nach Brühl. An vier Stationen, die auch für die Konfessionsfamilien der Ökumene stehen, loben wir Gott, bedenken die vier Elemente Erde-Luft-Feuer-Wasser und bringen sie mit anschaulichen Projekten zur Bewahrung der Schöpfung in Berührung. Es ist möglich, auch zu einzelnen Stationen im Laufe
des Tages hinzuzukommen“, so beschreiben die Veranstalter dieses ökumenische Ereignis zur Feier des 20-jährigen Bestehens der ACK Köln, in Zusammenarbeit mit der ACK Brühl.
Zeitplan:
10 Uhr: Treffpunkt: Tersteegenhaus, Emmastraße 6, Köln-Sülz, U 18, Station Sülzburgstrasse
10.20 Uhr: Weg nach Efferen
11.20 Uhr: Erste Station: ERDE: Friedenskirche, Hürth-Efferen, Martin-Luther-Straße 12
11.50 Uhr: Weg nach Hürth-Fischenich
13.30 Uhr: Mittagspause an der katholischen Kirche St. Martin, Fischenich
14.00 Uhr: Zweite Station: LUFT: katholische Pfarrkirche St. Martin, An St. Martin, Hürth-Fischenich
14.30 Uhr: Weg nach Brühl-Vochem
15.10 Uhr: Dritte Station FEUER: Freie Evangelische Gemeinde, Hermülheimer Straße 10, Brühl-Vochem
15.40 Uhr: Weg nach Brühl
16 Uhr: Vierte Station: WASSER und Abschluss in der griechisch-orthodoxen Kirche Hl. Johannes der Täufer, Wallstraße 102, Brühl (U 18, Station: Brühl-Mitte in der Nähe)

„Halt an, wo läufst du hin? Pilgern – auf den Spuren eines Phänomens“ Vortrag von Merle Wieschhoff am Freitag, 25. September , 19.45 bis 22 Uhr in der Melanchthon-Akademie, Kartäuserwall 24b in der Kölner Südstadt
Pilgern ist »in«: immer mehr entdecken die Lust am Aufbruch, an der Sinnsuche. In Deutschland und vor unserer Haustür werden zahlreiche Jakobswege wiederbelebt. Der Vortrag beleuchtet die wechselvolle Geschichte des Pilgerns von den Ursprüngen über Luthers Wallfahrtskritik bis hin zur Renaissance des »Beten mit den Füßen« – in Einklang mit den Worten Silesius‘: „Halt an, wo läufst du hin? Der Himmel ist in dir – suchst du ihn andernorts, Du fehlst ihn für und für!“
Anmeldung bitte in der Melanchthon-Akademie unter Telefon 0221/931803-0, die Teilnahmegebühr beträgt 4 Euro.

Solange es fließt … Die vier Paradiesströme im Vortrag von Marten Marquardt am Dienstag, 29. September, 19 bis 21.15 Uhr im Domforum, Raum 5.7
Im Garten Eden entspringen vier Flüsse (1. Mose 2, 10-14). Rabbinische Auslegungen und Erklärungen aus der Kabbala (jüdische Mystik) sagen: Am Fließen dieser vier Ströme hängt das Leben der ganzen Welt; wenn sie versiegen, vertrocknet das Paradies und alles Leben auf Erden verdorrt. – Jüdische und christliche Auslegungen ergeben interessante Assoziationen zu heutigen Konferenzen über Verwüstung und die internationale Wasserproblematik.
Anmeldung bitte in der Melanchthon-Akademie unter Telefon 0221/931803-0, die Teilnahmegebühr beträgt 4 Euro

Gerechtfertigt aus Glauben als ökumenischer Auftrag – zehn Jahre Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre am Donnerstag, 5. November, 18.30 bis 20 Uhr im Domforum, Raum 5.7
Es referieren der Präses i.R. Manfred Kock aus Köln und Prof. Dr. Hans Jorissen aus Bonn: Die „Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungs – lehre“ ist vor zehn Jahren nach langer und kontroverser theologischer Debatte von lutherischer und römischkatholischer Kirche unterzeichnet worden. Skepsis und große Hoffnungen haben sie gleichermaßen begleitet. Präses i.R. Manfred Kock und Prof. Hans Jorissen setzen sich seit Jahren für einen verantwortungsvollen Dialog der Kirchen ein und nehmen an diesem Abend Stellung. Wie ist der Stellenwert der Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre, ihre Argumentation und ihre Methodik in den Kirchen nach zehn Jahren und einem ökumenischen Klimawandel zu bewerten? Hat sie noch eine Zukunft?

Text: ACK/Bock/AL
Foto(s): Melanchthon-Akademie