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16. September, 14 Uhr: Evangelische Kirche in Köln und Region zeigt Haltung – für eine Flüchtlingspolitik im Geist der Nächstenliebe

Die evangelische Kirche in Köln und Region setzt sich für eine humane Flüchtlingspolitik, den würdevollen Umgang mit schutzbedürftigen Menschen und die Achtung vor dem hohen Gut des Asylrechts ein. Sie ruft zu Kundgebung und Demonstration am Sonntag, 16. September 2018, ab 14 Uhr auf. Pfarrer Rolf Domning, Stadtsuperintendent des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region, und Gregor Stiels, Vorsitzender des Katholikenausschusses in der Stadt Köln, werden gemeinsam bei der Auftaktveranstaltung auf dem Roncalliplatz zum Thema Flüchtlinge und über die Verantwortung der Kirchen sprechen. Dazu hat der Evangelische Kirchenverband Köln und Region eine öffentliche Stellungnahme herausgegeben.

Die Erklärung des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region im Wortlaut:

„Evangelische Kirche in Köln und Region zeigt Haltung: Für eine Flüchtlingspolitik im Geist der Nächstenliebe.

Wir begrüßen die Demonstration, die am 16. September um 14 Uhr auf dem Roncalliplatz in Köln beginnt. Wir sind dankbar, dass Flüchtlingsinitiativen sich als Stimme der Schwachen und Verfolgten engagieren und zu Wort melden.

Wir beobachten mit großer Sorge, dass in der Debatte um den richtigen Weg in der Flüchtlingspolitik zum Teil eine menschenverachtende Sprache gebraucht wird, Hass und Ängste geschürt werden und menschliche Kälte spürbar wird.

Wir empfinden es als unerträglich, dass Retter von Flüchtlingen im Mittelmeer kriminalisiert werden, und treten für das Selbstverständliche ein, dass schutzbedürftige Menschen aus Seenot gerettet werden und ein faires Asylverfahren in Europa bekommen.

Wir sehen, dass auf die Frage des Umgangs mit der weltweiten Migration keine einfachen Antworten möglich und die Ursachen für Flucht vielfältig sind. Wir wissen und respektieren, dass für die Aufnahme und das Bleiberecht von Flüchtlingen in Europa und in unserem Land Regeln eingehalten werden müssen, um die in unseren demokratisch gewählten Parlamenten, im Bundestag, im Landtag, im Stadtrat und in Kreistagen immer wieder neu gerungen wird.

Wir sind dankbar für die individuellen Rechte jedes Einzelnen, die unser Rechtsstaat schützt und die in rechtstaatlichen Verfahren in verschiedenen Stufen geprüft werden. Die Praxis des Kirchenasyls in besonderen Einzelfällen trägt zum Schutz des Asylrechts bei.

Wir danken allen haupt- und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die sich in Köln und Region unermüdlich und trotz mancher Rückschläge und schwieriger Erfahrungen für Menschen in Flüchtlingseinrichtungen und bei der Integration einsetzen: in Kindertagesstätten, Schulen, Kirchengemeinden, Sportvereinen und Betrieben, in der Kommunalpolitik, Behörden und Beratungsstellen, in den Quartieren und Stadtvierteln.

Die Stärke einer Gesellschaft zeigt sich darin, wie sie mit den Schwächsten in ihr, unabhängig von ihrer Herkunft, umgeht.“

Für den Ev. Kirchenverband in Köln und Region:

Rolf Domning
Stadtsuperintendent des Ev. Kirchenverbandes Köln und Region und Superintendent des Ev. Kirchenkreises Köln-Mitte

Dr. Bernhard Seiger
Superintendent des Ev. Kirchenkreises Köln-Süd

Andrea Vogel
Superintendentin des Ev. Kirchenkreises Köln-Rechtsrheinisch

Markus Zimmermann
Superintendent des Ev. Kirchenkreises Köln-Nord

 

„Köln zeigt Haltung“ ist ein Bündnis aus verschiedenen Willkommensinitiativen, Vereinen, Initiativen, Kirchen, Parteien, Gewerkschaften, Verbänden und vielen Menschen aus Köln und der Region. Die Organisatoren planen um 14 Uhr eine Kundgebung auf dem Roncalliplatz. Im Anschluss an diese Kundgebung zieht ein Demonstrationszug zum Heumarkt. Dort sind auf einer Bühne ein Kulturprogramm und die Schlusskundgebung für 15.45 Uhr geplant. Erwartet werden rund 7000 Teilnehmende.

 

www.koelnzeigthaltung.org

Text: APK
Foto(s): APK