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14. 12. in Volberg: Präses Schneider führt neuen rechtsrheinischen Superintendenten ein

Zum neuen Superintendenten des Kirchenkreises Köln-Rechtsrheinisch ist auf der Kreissynode am 8. November der Volberger Pfarrer Kurt Röhrig gewählt worden. Am Sonntag, 14. Dezember, wird er von Präses Nikolaus Schneider um 15 Uhr in der Kirche der Evangelischen Gemeinde Volberg, Volberg 4, in sein Amt eingeführt . Er tritt damit die Nachfolge von Pfarrer Karl Schick an, der aus gesundheitlichen Gründen von all seinen Ämtern zurückgetreten war. Auf unserem Foto sehen Sie Karl Schick rechts neben seinem Nachfolger.

Als Vertreter von Karl Schick hat der neue Superintendent und bisherige Assessor schon seit 1988 gearbeitet, seit 1975 ist er Pfarrer in Volberg. Geboren wurde er 1945 in Bergisch Gladbach, aufgewachsen in Köln. Er ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder.

Wichtig sind ihm Gemeinschaft, Begegnung und Zusammenarbeit: „Die Zukunft vieler Gemeinden liegt darin, mit anderen zu kooperieren“. Etwa auf ökumenischer Ebene – zwischen protestantischen und katholischen Gemeinden – sieht er eine große, lang gewachsene Stärke des Kirchenkreises Köln-Rechtsrheinisch. Aber auch Fusionen evangelischer Gemeinden untereinander heißt er gut: „Gemeinden müssen sich auch entlasten lassen“, sagte er und nennt als Beispiel die Anfang 2004 geplante Fusion der Gemeinden Stammheim und Flittard, später soll die von Dünnwald und Bodelschwingh/Höhenhaus folgen: „Das ist ein guter Weg“.

Menschliche Begegnungen sind ihm mindestens ebenso wichtig: sich gegenseitig ausloten, vielleicht auch korrigieren zu können, den Blick ständig zu aktualisieren. Darin sieht er die Stärke in der Gemeinschaft einer Gemeinde: „Die Kunst der Wahrnehmung in der Begegnung ist vielleicht die wichtigste, die wir haben.“ Immer wieder fragt er „Was können wir miteinander erreichen?“ Zu seiner Arbeit sagt er: „Ich schätze den Kirchturm, will aber auch darüber hinaussehen. Die Zusammenarbeit mit Kindern beispielsweise zwingt mich immer wieder zum Perspektivwechsel. Und das halte ich für wichtig.“ Diakonische Arbeit im Kirchenkreis, Hilfe für arbeitslose Jugendliche, Angebote für Kinder – dies alles ist ihm genauso wichtig wie das breite musikalische Angebot der Gemeinden im Kirchenkreis zwischen Altenberger Dom und Mülheim. So hat er beispielsweise einen „Boom“ festgestellt: „Die Freude am Singen in Gospelchören hat in unserem Kirchenkreis in letzter Zeit stark zugenommen.“ Hier können sich Menschen in ihren Stärken gegenseitig ergänzen, zusammen singen und feiern: „In Toleranz zusammen leben, singen und feiern“, das sind für ihn nicht zu unterschätzende Merkmale von Gemeinde. Unsere Kirche wird „es auch noch geben, wenn wir noch weniger werden“, sagt er – und meint damit die rechtsrheinischen Protestanten und Protestantinnen. „Wichtig ist, dass wir spüren lassen, was wir glauben, was uns wichtig ist.“

Glauben äußert sich für ihn vor allem in der Gemeinschaft, in der Begegnung, der Gemeinschaft, der Ergänzung von Stärken und Schwächen „tragen wir unserem Glauben Rechnung“. Er möchte als Gemeindepfarrer seine „Bodenhaftung nicht verlieren“, als Seelsorger möchte er „nicht nur Antworten geben, sondern die Fragen schon vorher in der Gemeinde kommunizieren“, niedrigschwellige Angebote schaffen, die zu unserer Zeit passen, mit aktiven Angeboten aus der Gemeinde auch „das Sozialwesen sichern“.

„Seine“ Gemeinde, die Evangelische Gemeinde Volberg hat eine lange, spannende Geschichte: Schon der Name „Evangelische Gemeinde Volberg“ (nicht „Kirchengemeinde“) weist auf eine alte und reiche Tradition hin: Seit 1560 ununterbrochen evangelisch-lutherisch, ist Volberg eine der ältesten protestantischen Kirchengemeinden im Kölner und Bergischen Raum. Mit dem Amtsantritt von Kurt Röhrig ist nach Auskunft des Volberger Kirchmeisters und Geschichtsexperten Dr. K.H. Fallaschinski das Amt des Superintendenten nach fast 200 Jahren wieder durch einen Volberger Pfarrer besetzt.

Text: Al-Mana
Foto(s): ran