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„Das Kellerkind wird Fünf!“

„Ich glaub, hier simmer falsch!“, stellte Katrin Reher alias Elsbeth aus der Frauenhilfe fest, als sie zusammen mit Christopher Braun, der in die Rolle von Horst aus dem Bauausschuss geschlüpft war, die rund 120 Jubiläumsgäste begrüßte, die der Einladung zum fünfjährigen Bestehen der ev-angel-isch gGmbH gefolgt waren.

Die beiden Geschäftsführer hatten sich für die Feier etwas Besonderes ausgedacht. Im Bürgerzentrum Köln-Ehrenfeld (BÜZE) „mieteten“ sie gleich eine ganze alternative Karnevalssitzung: Ensemblemitglieder der Sitzung Fatal Banal, die derzeit an 18 Abenden im BÜZE spielt, präsentierten Ausschnitte aus ihrem diesjährigen Programm, begleitet von der Fatal Banal-Hausband SixJeck, die im Anschluss weiterspielte und für einen nahtlosen Übergang zur Tanzparty sorgte.

Was vor fünf Jahren begann
Begonnen hat alles vor fünf Jahren in einem Kellerbüro im Evangelischen Kirchenkreis Köln-Nord in Ehrenfeld, als sich die Kirchenkreise Köln-Mitte und Köln Nord entschieden, die Trägerschaft für die neu gegründete ev-angel-isch gGmbH zu übernehmen. „Wir sind zwar verhältnismäßig spät in den Ganztag gestartet, konnten dadurch aber schon einen Blick auf bestehende Konzepte werfen und ganz unvoreingenommen neue Ideen und Herangehensweisen entwickeln“, erklärte Christopher Braun.

Mini-Nippes und Sommercamp
Evangelische Jugendarbeit ist seit jeher Bildungsarbeit, die sich an den Bedürfnissen der Kinder- und Jugendlichen orientiert. So übernimmt ev-angel-isch die Betreuung von sechs Offenen Ganztagsschulen mit Übermittagsbetreuung sowie die Hausaufgabenbetreuung an zwei Schulen. Hinzu kommen kreative Projekte und politische Bildungsarbeit. Neben 30 Mitarbeitenden, die fest in Schulen im Einsatz sind, gibt es einen großen Pool an Referenten. Eine feste Institution ist inzwischen das Sardinien-Sommercamp, an dem im letzten Jahr insgesamt 460 Jugendliche aus Gemeinden des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region teilgenommen haben. Und auch das Sommerferienprogramm Mini-Nippes erfreut sich in seinem dritten Jahr 2016 wieder großer Nachfrage.

Die Geschäftsführer von ev-angelisch verwandelten sich in Elsbeth aus der Frauenhilfe und Horst aus dem Bauausschuss und eröffnten in diesen Rollen humorvoll die Jubiläumsfeier.

ev-angel-isch feierte karnevalistisch
Die beiden Geschäftsführer hatten sich anstatt einer Rede zu Beginn der Veranstaltung für einen kleinen Sketch entschieden. „Die sin doch gar nich kostümiert“, beschwerte sich „Elsbeth“ über die Zuschauer und „Horst“ stellte fest, dass das bei der Prot’s-Sitzung ja anders sei – ev-angel-isch organisiert auch in diesem Jahr wieder das Catering der Sitzungen. Auch über Begrifflichkeiten tauschten die beiden sich aus. Wäre ev-angel-isch eine katholische Gesellschaft, hieße es womöglich „ka-toll-isch“, scherzten die beiden. Jedoch wunderten sie sich, dass man neuerdings für Ferienprogramme und Freizeiten eine Firma brauche, das habe doch bisher jede Gemeinde selbst gemacht. Und, dass bereits nach fünf Jahren eine Party gefeiert werde, sei ebenso ungewöhnlich. „Nach 43 Johr in der Frauenhilfe han isch noch jar nix jefiert, auch kein jüldenes Diakanoniekreutz bekommen, nicht mal ein feuchter Händedruck. Un die von ev-angel-isch wollen jetzt schon fiere! Die können nich protestantisch sin. Nee, nee! Auf keinen Fall!“, beschwerte sich Reher alias Elsbeth.

„Ein Herzensprojekt“
„Ein Herzensprojekt“ lautet der Titel des Jubiläumsheftes, und dass sie mit ganzem Herzen dabei sind, merkt man den beiden Hauptverantwortlichen an. Mit Stolz präsentierten sie im Foyer des BÜZE in einer Ausstellung ihre Arbeit. Kooperierende Schulen zeigten an Stellwänden Fotos von gemeinsamen Projekten, ein Film der Kinderstadt Mini-Nippes, die im Sommer 2015 zum zweiten mal in den Sommerferien stattfand, lief in Schleife. Man fand Informationen zum Cybermobbing-Projekt, das in Kooperation mit dem „girlspace Medientreff für Mädchen und junge Frauen“ für Schulklassen angeboten wird. Und natürlich wurde das seit fünf Jahren erfolgreich stattfindende Sardinien-Sommercamp präsentiert, an dem immer mehr Gemeinden des Kirchenverbandes Köln und Region teilnehmen und das seit zwei Jahren inklusiv stattfindet.

Lebendig, engagiert und voller Energie
ev-angel-isch präsentierte sich am Jubiläumsabend lebendig, engagiert, voller Energie und Tatendrang und mit vielen neuen Ideen und vor allem Spaß an der Arbeit. Unter den Gästen sah man, neben Aufsichtsratsmitgliedern, Vertreterinnen und Vertretern von Schulen, Kolleginnen und Kollegen mit denen bereits in Kooperation gemeinsame Projekte umgesetzt wurden vor allem viele junge Gesichter. Auch der Stadtsuperintendent und Superintendent des Kirchenkreises Köln-Mitte, Rolf Domning, war unter den Gästen und fasste zusammen: „Das war eine super Veranstaltung!“

ev-angel-isch
ev-angel-isch ist eine gemeinnützige GmbH der Kirchenkreise Köln-Nord und Köln-Mitte und anerkannter freier Träger der Jugendhilfe des Landes Nordrhein-Westfalen. Über die Schulbetreuung hinaus bietet ev-angel-isch Ferienprogramme vor Ort, das Ferienfreizeitcamp auf Sardinien, Schulungen für Schüler im Rahmen des Unterrichts und der Betreuungszeiten, präventive Angebote, zum Beispiel zum Thema Cybermobbing und Schulsozialarbeit.

Text: Susanne Hermanns
Foto(s): Susanne Hermanns